Kolumne des Monats
Oktober 2018

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Ist irren menschlich oder ist der Mensch irre?

Was haben Hans-Georg Maaßen, Daniel Küblböck, Dieter Bohlen und der Hitlergruß-Zeiger aus Chemnitz gemeinsam? Sie sind alle missverstanden worden. Und zwar über alle Maaßen. ... Entschuldigung, das war jetzt auch missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, alle reden über Maaßen, weil der Hans-Georg gesagt hat, in Chemnitz habe es keine Hetzjagden auf Ausländer gegeben. Dabei hätte er lediglich gemeint, meinte er hinterher, dass, wenn Leute ganz schnell hinter jemandem her jagen, sie dabei nicht auch noch hetzen können, weil sie ja kaum Luft zum Sprechen haben. Das kennen wir doch von Sportübertragungen: Wenn der Reporter, dem gerade ins Ziel gesprinteten 100-Meter-Läufer, das Mikrophon unter die Nase hält und fragt: Ob er sich denn nach dem Sieg noch heil fühle? Da kommt dann auch nur heiße Luft. Apropos, Sieg und heil. Der in Chemnitz wegen eines Hitlergrußes verurteilte, fühlte sich auch missverstanden. Nur weil er im Jahre 33 seines Lebens wäre, könne man ihm nicht unterstellen, dass er Hitler gegrüßt hätte. Er habe sich lediglich von einem entfernt stehenden Bekannten verabschieden wollen. Um von diesem bemerkt zu werden, habe er zwar den rechten Arm gehoben, aber dabei nicht „Heil Hitler!“ gerufen, sondern nur „Hu-Hu!“ gemacht. Das Gericht verurteilte ihn deshalb nur auf Bewährung und 2000 €. Wahrscheinlich für einen Sprachkurs, damit er künftig nicht mehr so nuschelt. Apropo nuscheln! Womit wir bei Dieter Bohlen wären. Der wurde auch missverstanden. Diesmal aber nicht wegen seiner Aussprache, sondern wegen seines Qutfits, als er sich zu Daniel Küblböck äußerte, der auf einer Kreuzfahrt von Bord gegangen sein soll, obwohl das Schiff noch gar nicht angelegt hatte. Dieter Bohlen äußerte sein Mitgefühl dazu auf einem Video bei Instagram, was ihm Kiloweise Kritik einbrachte, weil er dabei einen einen Pullover mit der Aufschrift: „Sei eins mit dem Ozean“ trug. „Sorry“, sagte der Dieter hinterher, das wäre nicht so gemeint gewesen, er hätte sich den Pulli nur schnell übergezogen, weil er den anderen (er hat offenbar nur zwei) gerade bekleckert hatte. Allerdings nicht mit Ruhm. Und Küblböck selber? Fühlte sich offenbar auch missverstanden, heißt es, und wollte darum lieber als Frau weiterleben. Wahrscheinlich als Meerjungfrau. Und zwar genau an der Stelle, an der einst die „Titanic“ sank. RTL soll sich schon die Filmrechte an der Story gesichert haben. Nachdem es in Küblböcks Karriere schon einmal hieß: „Ich in ein Star – holt mich hier raus.“, soll sein letzter Karriere-Sprung in den Atlantik unter dem Titel „Ich hab´ ´ne Meise – ich spring hier rein!“ verfilmt werden. Es kann aber auch sein, dass ich mich da irre…