Kolumne des Monats
April 2018

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Hochzeitsmarsch

Die Änschie und der Olaf haben geheiratet. Also, politisch. Lange genug hat es ja gedauert. Getreu dem Sprichwort: Drum prüfe wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Bess´res findet. Leider fand sich nichts im Angebot; und so ist diese Ehe nun das letzte Aufgebot. Das sah man auch dem Brautpaar irgendwie an, als es seine Heiratsurkunde in die Kameras hielt, um damit zu demonstrieren, dass die Ehe vollzogen wurde. Ihren Gesichtern nach war es ein Strafvollzug. Echte Liebe sieht anders aus. Die Beiden guckten so bedröppelt, als kämen sie gerade aus der Paartherapie. Auch der zur Hochzeit angegreis... angereiste Onkel Horst lächelte gequält, war aber innerlich froh, dass er sie endlich unter der Haube hatte, seine Nichte von der Schwesterpartei.
In der BRD heißt es ja Schwesterpartei. Das soll bezeugen, dass die Frauen gleichberechtigt sein sollen. Gendern heißt das heute.
In der DDR da haben wir noch von Bruderparteien gesprochen. Das hat den Frauen aber nichts ausgemacht, weil sie da schon gleichberechtigter waren, als sie es heute sind. Und das will man jetzt ändern. Durch Gendern.
Man gendert, in dem man ändert. Zum Beispiel: der Fußgängerüberweg wird zur Fußgängerüberwegin, weil da ja auch Frauen drüberlaufen.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung wollte sogar die Nationalhymne gendern, wegen der Worte „Vaterland“ und „brüderlich“.
Der Vorschlag, äh, die Vorschlagin, kam ja von einer Frau, lautete: „brüderlich“ zu ersetzen durch „couragiert“. Wahrscheinlich weil da die „Mutter Courage“ drinsteckt. Aber die machte ja ihr Geschäft bekanntlich mit dem Krieg und verlor dabei ihre Kinder. Da hätte man auch gleich wieder „Deutschland, Deutschland über alles singen können.“ Und wenn dann noch „Vaterland“ durch „Heimatland“ ersetzt würde, würde aus der Nationalhymne, quasi wieder eine Nazionalhymne.
Wollte man den Frauen wirklich Ehrerbietung erweisen, hätte sich angeboten künftig zu singen: „Denn es muss uns doch gelingen dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint.“
Aber jegliche Änderung wurde abgelehnt. Von der Kanzlerin höchstselbst.
Und jetzt wissen wir auch warum: Die erste Aufgabe ihrer neuen Regierung war es, noch mehr Söhne und Söhninnen in den Krieg marschieren zu lassen. Und wenn die Soldaten dort nicht der Tod und die Soldatinnen die Tödin ereilt und sie nur Arme oder Beine verlieren, können sie dann immer noch für die Heimatfront...äh, das Heimatland siegen. Bei den nächsten Paralympics. Und dann weint sogar die „Mutti“. Vor Freude.