Hochzeitsmarsch Die Änschie und der Olaf haben
geheiratet. Also, politisch. Lange
genug hat es ja gedauert. Getreu
dem Sprichwort: Drum prüfe wer
sich ewig bindet, ob sich nicht was Bess´res findet.
Leider fand sich nichts im Angebot; und so ist
diese Ehe nun das letzte Aufgebot. Das sah man
auch dem Brautpaar irgendwie an, als es seine
Heiratsurkunde in die Kameras hielt, um damit zu
demonstrieren, dass die Ehe vollzogen wurde.
Ihren Gesichtern nach war es ein Strafvollzug.
Echte Liebe sieht anders aus. Die Beiden guckten
so bedröppelt, als kämen sie gerade aus der
Paartherapie. Auch der zur Hochzeit angegreis...
angereiste Onkel Horst lächelte gequält, war aber
innerlich froh, dass er sie endlich unter der Haube
hatte, seine Nichte von der Schwesterpartei.
In der BRD heißt es ja Schwesterpartei. Das soll
bezeugen, dass die Frauen gleichberechtigt sein
sollen. Gendern heißt das heute.
In der DDR da haben wir noch von Bruderparteien
gesprochen. Das hat den Frauen aber nichts
ausgemacht, weil sie da schon gleichberechtigter
waren, als sie es heute sind. Und das will man jetzt
ändern. Durch Gendern.
Man gendert, in dem man ändert. Zum Beispiel:
der Fußgängerüberweg wird zur Fußgängerüberwegin,
weil da ja auch Frauen drüberlaufen.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Bundesregierung
wollte sogar die Nationalhymne
gendern, wegen der Worte „Vaterland“ und
„brüderlich“.
Der Vorschlag, äh, die Vorschlagin, kam ja von
einer Frau, lautete: „brüderlich“ zu ersetzen
durch „couragiert“. Wahrscheinlich weil da die
„Mutter Courage“ drinsteckt. Aber die machte
ja ihr Geschäft bekanntlich mit dem Krieg und
verlor dabei ihre Kinder. Da hätte man auch
gleich wieder „Deutschland, Deutschland über
alles singen können.“ Und wenn dann noch
„Vaterland“ durch „Heimatland“ ersetzt würde,
würde aus der Nationalhymne, quasi wieder eine
Nazionalhymne.
Wollte man den Frauen wirklich Ehrerbietung
erweisen, hätte sich angeboten künftig zu singen:
„Denn es muss uns doch gelingen dass nie eine
Mutter mehr ihren Sohn beweint.“
Aber jegliche Änderung wurde abgelehnt. Von
der Kanzlerin höchstselbst.
Und jetzt wissen wir auch warum: Die erste Aufgabe
ihrer neuen Regierung war es, noch mehr
Söhne und Söhninnen in den Krieg marschieren
zu lassen. Und wenn die Soldaten dort nicht der
Tod und die Soldatinnen die Tödin ereilt und sie nur
Arme oder Beine verlieren, können sie dann immer
noch für die Heimatfront...äh, das Heimatland
siegen. Bei den nächsten Paralympics. Und dann
weint sogar die „Mutti“. Vor Freude.
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