Kolumne des Monats
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ZugnummerDie SPD befindet sich im Zug-Zwang. Aus dem Schulz-Zug, der als Hochgeschwindigkeits-Zug ein Sieges-Zug werden sollte, um im Triumph-Zug Ein-Zug ins Kanzleramt zu halten, wurde ein Rück-Zug. Er ging nach hinten los. Deshalb ziehen sie nun alle über die Lokomotive her. Sigmar Gabriel hatte sie einst in einem Lokschuppen in Brüssel entdeckt und sie aus diesem nach Berlin gelockt. Als Lockvogel, sozusagen. Hier in Berlin wurde die Lokomotive dann auf den Namen „Würselen“ getauft. In Deutschland tragen Lokomotiven immer einen Namen. Denken wir nur an „Adler“, „Saxonia“ oder „Kotz-Else“. Und so wie diese Lokomotiven freudig begrüßt wurden, wenn sie auf den Bahnhöfen einfuhren, veranstaltete man auch bei der „Würselen“ jedes mal einen großen Bahnhof, als sie einfuhr. Alle Hände flogen hoch. Doch bald merkte man, das bei ihr etwas schief lief. Die Bahnhöfe wurden deshalb immer kleiner und kleiner und bei den Anwesenden gingen nicht mehr die Hände hoch, sondern nur der Hut. Aus der Lokomotive war der Dampf raus. Es kam nur noch heiße Luft. Deshalb wurde schnell versucht, ihre Zugkraft wieder zu erhöhen. Sie wurde zu einer Diesellok umgerüstet. Aber auch das war ein vergebliches Unterfangen, denn der Diesel sorgte für dicke Luft unter den Mitreisenden. Immer mehr Fahrgäste verließen den Zug. Auch die Versuche die „Würselen“ im allerletzten Moment durch einen Umbau zur E-Lok wieder zug-kräftig zu machen, schlugen fehl. Man versuchte es zunächst mit Drehstrom. Das hatte zur Folge, dass die Lok nur noch um sich selbst kreiste, aber die Anhänger stehen ließ. Die Fahrgäste schimpften wild in allen Abteilen und schrieen aus dem Fenster, dass sie nicht mehr mitgenommen würden. Eilig stellte man auf Wechselstrom um. Das hatte aber zur Folge, dass die „Würselen“ ständig die Richtung wechselte: einen Meter vor, zwei Meter zurück. Was die letzten Fahrgäste aus ihren Wagen trieb. So bekam der Begriff Triebwagen eine ganz andere Bedeutung als gewollt. Beim Versuch die „Würselen“ künftig nur auf Strecken im Ausland einzusetzen, kam es zu einem Totalschaden an der Oberleitung. Der Kontakt zur Masse riss völlig ab. Letzte Messungen ergaben dass der spD-Zug auch nur noch eine Spurbreite von 16 Millimeter hat, während die cdU-Bahn auf 33 Millimeter Spurbreite dahinzuckelt. Und wenn nächstens ihre Lokomotive „Angela“ in den Bahnhof einfährt, heißt es auf allen Bahnsteigen wie immer: „Zurückbleiben!“ |