Sie hatten Die Wahl… …und ich habe jetzt die Qual,
mich mit dem auseinander zu
setzen, was Sie uns da hineingesetzt
haben an Prozentsatz.
In den Bundestag. CDU und SPD
sagen, dieser Besatz wäre jetzt
eine Herausforderung für ihre Politik.
Ich sage: Irrtum! Ihre Politik
war geradezu eine Hereinforderung
für diesen Bodensatz. Denn
diese Politik befand sich stets
im Gegensatz zu dem, was sich
der deutsche Michel wenigstens
im Ansatz von ihr erhofft hatte:
Schaden von ihm abzuwenden. Dazu hatte er
ja seinen Vertretern vor vier Jahren die Sitze
verschafft, von denen aus er dann gründlich
von ihnen sitzen gelassen wurde. „Ist doch
eh´ alles für´n Arsch!“ dachte sich da der
Michel und setzte sich mit selbigem auf den
einzigen Sitz zu dem er noch Vertrauen hatte,
den Sessel in seinem Heim, und rief trotzig:
„Mir reichts!“ Da kam ein Wanderer des
Weges. Ein älterer Herr, namens Alexander,
lief an Michels Heim vorbei und hörte das
trotzige: „Mir reichts!“ Er klopfte beim Michel
an und sagte: „Wenn du mir aufsitzt, werde
ich dich in deinem Heim reich machen. Dazu
müssen wir aber erst mal heim ins Reich
machen.“ Der Michel verstand immer nur:
„reich“. Weil ihn aber die CDU und die SPD
bisher immer nur ärmer gemacht hatten, mit
der Mehrwertsteuer oder der Rente, reichte er
dem Herrn Alexander die Hand wie der Faust
dem Mephisto und fragte: „Wo soll ich denn
mein Kreuz machen?“ „Da wo der Haken ist“,
antwortete der ältere Herr lächelnd.
„Und das klappt dann auch wirklich mit dem
Reich sein?“, fragte der Michel. „Natürlich“,
sagte der ältere Herr in der bräunlichen
Jacke. „Wenn ich erst Führer bin ... also,
der Opposition, werde ich machen, dass
der Bundestag umbenannt wird in Reichstag
und die Bundeswehr in Reichswehr“. „Du
wirst nie Oppositionsführer werden, das
werden wir!“, tobte da ein Mann namens
Martin, der ein halbes Jahr lang durch das
Land gesprungen war wie Rumpelstilzchen
und immer nur rief: „Ich bin der neue Bundeskanzler,
ich bin der neue Bundeskanzler!“
In der geschlossenen Anstalt saßen schon
Leute für weniger. Deshalb tönte es auch
gleich aus der linken Ecke: „Das glaubst
du doch wohl selber nicht. Ihr von der SPD
habt schon damals keinen Führer verhindert.
Euch haben wir doch Reich III und Hartz-IV
zu verdanken.“ Als sich alle noch die Schuld
gegenseitig zuschoben, kam eine rundliche
Frau daher. Mit ihrer Raute klammerte sie sich
an zwei Fähnchen fest: einem grünen und
einem gelben. Damit wedelte sie herum und
rief: „Kathrin, Christian, Cehem! Wollt ihr mit
mir nach Jamaika fliegen?“ „Au ja, Mutti!“,
rief der Christian begeistert. „Aber nur wenn
das Flugzeug nicht mit Braunkohle fliegt“,
sagte Kathrin. „Sondern einen Elektromotor
hat“, ergänzte Cem. „Ihr habt doch einen
Knall!“, wetterte Christian, da kommen wir
doch nie an. „Warum denn nicht?“, maulten
Kathrin und Cem. „Weil im Himmel gar keine
Steckdosen sind.“, sagte Christian und zeigte
beiden einen Vogel. „Na, kommt mal mit“,
sagte die Frau mit der Raute und zeigte den
drei Kleinen ihre Sesselchen, auf denen sie
sich schon mal probeweise rekeln durften.
Da waren sie plötzlich still. Dafür wurde
jetzt der Herr Alexander laut und rief: „Zieht
euch warm an!“ Aber die Mutti tröstete ihre
Kleinen und sagte: „Der böse Onkel ist ja
bloß sauer, weil er eigentlich ins Deutsche
Reich wollte und jetzt mit uns nach Jamaika
muss. Da kann er seinen Höhenflug erst mal
stornieren.“
Allerdings: Die anfallenden Stornokosten
trägt natürlich der Michel. Er weiß es nur
noch nicht.
|
|