Kolumne des Monats
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Das Wort des Jahres 2016… heißt: postfaktisch. Nein, das bedeutet nicht, wenn der Postmann 2x klingelt ist die Post faktisch da. Postfaktisch ist, wenn etwas nicht den Tatsachen entspricht. Ich mache einfach mal ein Beispiel. Der Dezember 2016 verlief unter dem Motto: „Die Muddi ist tot. Es lebe die „Mutti“. Die Rede ist von Gisela May und Angela Merkel. Die Gisela May sagte ja immer in der Serie „Adelheid und ihre Mörder“, wenn die Evelyn Hamann nach Hause kam und in ihrer Willkommenskultur zu Gisela May sagte: „´nAhmd Muddi!“, „Sach nich immer Muddi zu mir.“ Worauf dann die Evelyn Hamann zur Gisela May sagte: „Is gut, Muddi.“ Nu isse tot. Die Gisela. Das ist faktisch. Also, das entspricht der Wahrheit. In der anderen Serie: „Angela und ihre Wähler“ war das gerade andersherum. Da hielten viele die Angela wegen ihrer Willkommenskultur schon für tot. Deshalb kamen die Angehörigen der CDU-Familie aus dem ganzen Land zum Traueressen zusammen. ... äh, in ihrer Trauer kamen sie in Essen zusammen, um der im Amt etwas Verblichenen einen letzten Gruß zu entbieten. Und siehe, plötzlich stand die Tot-geglaubte wieder auf, schritt ans Rednerpult und bat die Anwesenden: „Sagt doch wieder Mutti zu mir!“ Darauf hin riefen 89,5 Prozent: „Is gut, Mutti“ und wählten sie wieder zum Familienoberhaupt. Es war also nur ein eingebildeter, nicht den Tatsachen entsprechender Tod. Postfaktisch eben. Die Angela dagegen ist aber präfaktisch. Die Silbe„prä-“ bedeutet ja so viel wie: „vor-“. Deshalb nennt man sie auch Vorsilbe. Durch diese Vorsilbe ist Angela faktisch wieder Vorsitzende der CDU geworden. Damit hat das Wort „präfaktisch“ vielleicht das Zeug zum Unwort des Jahres 2017 zu werden. Denn auf dem Parteitag der CDU wurden dann auch gleich noch prähistorische Themen besprochen. Also, vorzeitliche, die an die Zeit vor der Schwarz-Roten Koalition erinnerten, als die SPD noch revolutionär war: die Kaiserzeit. Damals sagte ja Willem zwo in Berlin: „Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.“ Die Junge Union sagte in Essen: Wir kennen keine doppelte Staatsbürgerschaft mehr, sondern nur noch die deutsche. Und am besten gleich alle Flüchtlinge abschieben, weil einer von ihnen eine deutsche Frau vergewaltigt und umgebracht hat, wie in Freiburg. Auf die Frage, ob dann auch alle Söhne von deutschen Polizisten abgeschoben werden sollen, weil einer von ihnen in Dessau eine Chinesin vergewaltigt und umgebracht hat, gab die CDU allerdings noch keine Antwort. Nach dem Parteitag der CDU steht nun allerdings die AfD als Verlierer da, weil sie gefühlt in der linken Ecke steht – also, postfaktisch gesehen. |