Wahlpurgisnacht Amerika hatte die Wahl. Zwischen
Pest und Cholera. Es hat sich für
die Cholera entschieden. Deren
Symptome äußern sich ja in einem
Brechdurchfall. In allen Talkshows brechen die
Ritter der Schwafelrunde über den Durchfall von
Clintons Hillary gegenüber Trumps Donald in
heftige Krämpfe aus. Hätte man vorher schon
mal in ein englisches Wörterbuch geschaut,
hätte man gewusst, dass in der Umgangsprache
„Trump“ auch „Furz“ bedeuten kann. Daher
auch sein anrüchiger Wahlkampf. Wie geht
man nun mit so einem Choleriker um?
Die Internet-Apotheke gibt da gute Ratschläge.
Erstens: Man sollte solche Menschen meiden.
Durch einen Arbeitsplatzwechsel, zum Beispiel.
Diesen Rat wollen nun schon einige Promis in den
USA befolgen und auswandern: Cher will auf
den Jupiter ziehen, Stephen King und Barbara
Streisand nur nach Kanada. Ratschlag zwei lautet:
man sollte seine Antworten und Bemerkungen
mit Bedacht wählen. Frank-Walter Steinmeier hat
das schon begriffen. Nachdem er Trump gerade
noch einen „Hassprediger“ genannt hatte, sagte
er jetzt. „Selbstverständlich werden wir dieses
Wahlergebnis akzeptieren.“ Die Bundeswehr
wird also nicht in den USA landen, um eine
ungeliebte Regierung zu beseitigen. Angela
Merkel muss da noch etwas üben. Sie schleuderte
Trump entgegen, sie würde nur auf der Basis
„des Respekts vor dem Recht und der Würde des
Menschen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe,
Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder
politischer Einstellung“ mit ihm zusammenarbeiten.
Harte Worte gegenüber Amerika. Es kann
aber auch sein, dass man ihr in der allgemeinen
Hektik auf dem Weg zur Pressekonferenz nur
den falschen Zettel zugesteckt hatte und diese
Worte eigentlich aus der nicht gehaltenen Rede
an Erdogan stammten. Die Wahl war ja schließlich
am 09. November. Da war doch schon mal was
mit einem falsch abgelesenen Zettel... Auch wenn
man über den „Furz“... äh, den Trump die Nase
noch so rümpft, scheint doch die wichtigste Regel
zu sein: gelassen bleiben. Er wäre ja schließlich
der erste Politiker, der nach der Wahl wirklich
das macht, was er vorher alles so rausgehauen
hat? Von wegen Frauen unter den Rock greifen
und so... Frauke Petry und Marine Le Pen sind
allerdings darauf hereingefallen und haben in
ihrer Freude auf Trump gleich ihre kürzesten
aus dem Schrank geholt. Änschie kann aber
ganz entspannt bleiben. Sie hat doch sowieso
nur Hosen an. Vorläufiges Fazit: Amerika hat
sich mit der Wahl wieder einmal als Land der
unbegrenzten Möglichkeiten erwiesen. Dass
aber ausgerechnet durch Donald Trump aus dem
Weißen Haus ein weises Haus werden könnte,
gehört allerdings in den Bereich der begrenzten
Unmöglichkeiten.
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