Kolumne des Monats
|
Briefkästen …
… sind schlimme Dinger. Das hat
man in den letzten Tagen immer
wieder gehört und gelesen. Ich
habe deshalb meinen bereits abgeschraubt und im Garten vergraben. Wenn nämlich
einer sieht, dass man noch so ein Ding zu
hängen hat - oh, Gott, da wird einem doch gleich
der Panama-Hut über die Ohren gezogen. So
wie dem Putin. Obwohl der in Panama, im Gegensatz
zu Poroschenko oder Cameron, selber
gar keinen Briefkasten hat, sondern nur Bekannte
von ihm, da wird er laufend durch die Medien
gezogen. Das ist doch so, wie wenn jetzt von
Ihnen, lieber Leser, ein guter Bekannter bei Rot
über die Ampel gefahren ist, aber Sie kriegen
die Flebben weggenommen, bloß weil sie den
kennen. Und deshalb habe ich zu meinem Briefkasten
gesagt: „Du kommst jetzt weg!“ Ich muss
ja auch ehrlich sagen, dass die Zahl der Firmen,
die sich in meinem Briefkasten versteckt haben,
immer größer wurde. EDEKA, Aldi, Saturn,
Media-Markt und wie die alle hießen. Die waren
dann immer von der Zeitung ummantelt.
Deshalb sagt man ja in einschlägigen Kreisen
zu so einer Zeitung auch Mantelausgabe.
Manchmal war sogar das, was die Firmen unter
diesem Mantel in meinem Briefkasten verbargen,
dicker als der ganze Mantel selber. Da
warben dann die Briefkastenfirmen dafür, wie
man Geld sparen kann: Leberwurst gesenkt um
die Hälfte oder einen Fernseher nur für 80 Cent.
... Äh...nee, andersrum. Ist ja auch egal! Und selbst
wenn man das Angebot nicht angenommen hat
und weder die Leberwurst noch den Fernseher
gekauft hat, sparte man immer noch Steuern.
Nämlich die Mehrwertsteuer. Und das ist verwerflich!
Weil dadurch unser Staat weniger Steuern
einnahm; und er dann woanders nicht mehr ausgeben
konnte. Beispielsweise der Verfassungsschutz
für seine V-Männer in der Nazi-Szene. Der
ganze NSU ist ja quasi mit unserem Steuergeld
finanziert. Hamse im Fernsehen gezeigt. Wenn
jetzt aber der Staat durch die Abschaffung der
Briefkastenfirmen mehr Steuern einnehmen würde,
könnte er noch mehr V-Leute davon bezahlen.
Und wenn dann auch noch der letzte Nazi
im Dienst des Verfassungsschutzes steht, braucht
der Staat einfach nur noch den Verfassungsschutz
aufzulösen, und schon bricht der ganze Nationalsozialistische
Untergrund zusammen... Gut,
war jetzt ein Witz. Aber was Verfassungsschutz
und Schäuble können, kann ich schon lange. Die
haben ja versprochen, ihre Sümpfe auszutrocknen.
Wenn das kein Witz ist! Denn ob es
nun um Briefkastenfirmen geht oder den NSU:
Wenn man einen Sumpf austrocknen will, darf
man nicht die Frösche damit beauftragen.
|