Kolumne des Monats
Januar 2016

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Licht aus

Das soeben verflossene Jahr 2015 hatte die UNO mit dem Etikett „Jahr des Lichts“ versehen. Ein Versehen, wie sich herausstellte, weil herauskam, dass das mit dem Licht eigentlich so eine Sache ist, weil die Lichter gar nicht so hell sind, wie sie sein sollten. Es kam einfach kein Glanz in die Hütte. Und da müssen wir uns nicht wundern, wenn so oft von Dunkeldeutschland geredet wurde. Das lag gar nicht so sehr am nachlassenden Augenlicht, sondern vielmehr am fehlenden Lampenlicht. Deshalb heißen die ja auch nicht mehr Glüh- oder Halogenlampen, sondern Leuchtmittel. Da hätten wir schon stutzig werden müssen: Leuchtmittel – das sagt ja schon der Name: Die leuchten eben nur noch mittel. Und nicht so, wie auf der Verpackung draufsteht. Bisher dachte ich immer, wenn da 25 W draufsteht, dann sind das 25 Watt. Jetzt stellt sich heraus, das W bedeutet: weniger. Und zwar Licht. Und das bis zu 25 Prozent. „Was ihr nur habt“, sagten die Hersteller, „deshalb nennen wir die Dinger ja auch Sparlampen.“ Osram, Philips und wie die alle heißen, sparen sich jegliche Technologie, um die Abweichungen so gering wie möglich zu halten. „Ja“, sagen die, „wenn wir das nicht machen würden, würden die Lampen in der Herstellung noch teuerer werden.“ Wahrscheinlich stünde dann nicht 25 W drauf, sondern 25 €. Da hat die Lampenlobby in Brüssel uns die gute alte Glühbirne weggenommen, damit wir alle die neuen Sparfunzeln kaufen müssen und uns eingeredet, wenn wir die anknipsen, würden wir was für die Umwelt tun; und jetzt stellt sich heraus, das wir als Verbraucher dadurch im Jahr Mehrkosten von zwei Milliarden haben, also wir Verbraucher alle zusammen, weil die Dinger nämlich mehr Strom fressen aber dafür weniger Licht geben. So wie VW mehr Sprit frisst und weniger umweltfreundlich ist, als der Hersteller sagt, weil das Prüfverfahren unter Bedingungen durchgeführt wurde, die mit der Praxis nichts zu tun hatten. So auch bei den Leuchtmitteln. Die hat man wahrscheinlich im ausgeschaltetem Zustand getestet, damit die energiefreundlich sind. Und das Schlimme ist, dass man das in Brüssel schon seit 2011 weiß. Solange werden wir von denen bereits hinters Licht geführt. Es ist eben alles nur Blendwerk. Und wir Kamele fallen immer wieder darauf rein. Wenigstens hat die UNO aus diesem Vorfall ihre Konsequenzen gezogen und dem Jahr 2016, uns zu Ehren, den Namen „Jahr der Kamele“ gegeben.