Kolumne des Monats
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Licht aus
Das soeben verflossene Jahr
2015 hatte die UNO mit dem Etikett
„Jahr des Lichts“ versehen.
Ein Versehen, wie sich herausstellte, weil herauskam, dass das mit dem Licht
eigentlich so eine Sache ist, weil die Lichter
gar nicht so hell sind, wie sie sein sollten. Es
kam einfach kein Glanz in die Hütte. Und da
müssen wir uns nicht wundern, wenn so oft
von Dunkeldeutschland geredet wurde. Das
lag gar nicht so sehr am nachlassenden Augenlicht,
sondern vielmehr am fehlenden Lampenlicht.
Deshalb heißen die ja auch nicht
mehr Glüh- oder Halogenlampen, sondern
Leuchtmittel. Da hätten wir schon stutzig werden
müssen: Leuchtmittel – das sagt ja schon
der Name: Die leuchten eben nur noch mittel.
Und nicht so, wie auf der Verpackung
draufsteht. Bisher dachte ich immer, wenn da
25 W draufsteht, dann sind das 25 Watt.
Jetzt stellt sich heraus, das W bedeutet: weniger.
Und zwar Licht. Und das bis zu 25 Prozent.
„Was ihr nur habt“, sagten die Hersteller,
„deshalb nennen wir die Dinger ja auch
Sparlampen.“ Osram, Philips und wie die alle
heißen, sparen sich jegliche Technologie, um
die Abweichungen so gering wie möglich zu
halten. „Ja“, sagen die, „wenn wir das nicht
machen würden, würden die Lampen in der
Herstellung noch teuerer werden.“ Wahrscheinlich
stünde dann nicht 25 W drauf, sondern
25 €. Da hat die Lampenlobby in Brüssel
uns die gute alte Glühbirne weggenommen,
damit wir alle die neuen Sparfunzeln
kaufen müssen und uns eingeredet, wenn wir
die anknipsen, würden wir was für die Umwelt
tun; und jetzt stellt sich heraus, das wir als
Verbraucher dadurch im Jahr Mehrkosten von
zwei Milliarden haben, also wir Verbraucher
alle zusammen, weil die Dinger nämlich mehr
Strom fressen aber dafür weniger Licht geben.
So wie VW mehr Sprit frisst und weniger umweltfreundlich
ist, als der Hersteller sagt, weil
das Prüfverfahren unter Bedingungen durchgeführt
wurde, die mit der Praxis nichts zu tun
hatten. So auch bei den Leuchtmitteln. Die hat
man wahrscheinlich im ausgeschaltetem Zustand
getestet, damit die energiefreundlich
sind. Und das Schlimme ist, dass man das in
Brüssel schon seit 2011 weiß. Solange werden
wir von denen bereits hinters Licht geführt.
Es ist eben alles nur Blendwerk. Und wir Kamele
fallen immer wieder darauf rein. Wenigstens
hat die UNO aus diesem Vorfall ihre
Konsequenzen gezogen und dem Jahr 2016,
uns zu Ehren, den Namen „Jahr der Kamele“
gegeben.
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