Kolumne des Monats
Dezember 2015

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Von Schnee und Strom

Es ist gar nicht so falsch, wenn gesagt wird, dass Politiker oft Schnee reden würden. Als Beispiel sei hier nur Wolfgang Schäuble angeführt, der jüngst sogar eine ganze Lawine davon redete. Eine solche könne man auslösen, sagte er, „wenn irgendein etwas unvorsichtiger Skifahrer an den Hang geht und ein bisschen Schnee bewegt.“ Nun weiß ja jeder, wen er mit dem Skifahrer meint. Hat sich doch die Kanzlerin vor einem Jahr beim Skifahren nur das Becken angebrochen. Und jetzt möchte Schäuble gerne, dass sie sich das Genick bricht. In der Lawine von Flüchtlingen. Ich finde das unanständig, dass Flüchtlinge immer als Naturkatastrophe hingestellt werden. Als wären sie so was wie Erdbeben oder Tsunamis. Die haben zwar auch verheerende Auswirkungen, aber die Flüchtlinge sind doch nicht von der Natur gemacht. Die Verursacher dieser Katastrophe sind doch die Menschen selber. Oder sollte man vielleicht besser sagen: die Unmenschen. Also die, die die Menschen um die Welt jagen. Deshalb ist das eher eine Umweltkatastrophe. Um Weltansprüche geltend zu machen, haben die Amis im Irak, in Libyen, Syrien oder Afghanistan alles plattgemacht. Obwohl das eigentlich unter Umweltkriminalität fällt, halten sie sich dafür auch noch für Umweltschützer; sitzen in ihrem Weißen Haus und feixen, weil Europa nun den Schwarzen Peter hat. Aus der Europäischen Union wird langsam eine Un-Ion. Sie zerfällt in ihre einzelnen Ionen. Aus der Physik wissen wir seit den Faradayschen Gesetzen, dass es unter den Ionen sowohl Anionen gibt, die Elektronen annehmen, von wo auch immer die herkommen; als auch Kationen. Die lehnen Elektronen kategorisch ab. Egal wo sie herkommen. Und nun sitzt die Kanzlerin als studierte Physikerin gefangen in ihrem Faradayschen Käfig und versucht verzweifelt, die Io-nen zu bändigen, die die Atmosphäre immer mehr aufladen. Das Beste wäre, sie würde eine Flüchtlingsstromumlage einführen. Das hieße, die Kosten für den Flüchtlingsstrom auf die umlegen, die den Strom verursacht haben. Also, die Flüchtlinge ins Flugzeug setzen und an den Umweltsünder USA weiterleiten. Oder die Flüchtlingsheime einfach bei denen bauen, die sich durch den Export von Menschenvernichtungsmitteln nach Afrika eine goldene Nase verdient haben: auf die Betriebsgelände von Heckler & Koch, Krauss-Maffei, Rheinmetall... Und möglichst in Sichtweite der Chefetagen, damit die den ganzen Tag vor Augen haben, was sie da unten angerichtet haben. Da bekäme der Begriff Aufsichtsrat mal eine ganz andere Bedeutung.