Kolumne des Monats
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Viel Lärm um nichts
Es gibt Dinge, die sind lange im
Gerede, obwohl sie eigentlich keiner
Rede wert sind. Wie im vori
gen Monat dieser Menschenauflauf in Bayern.
Nein, es geht nicht um die Passionsspiele
in Oberammergau, sondern um den Oberhammer-
Gau. Also, den Größten Anzunehmenden
Unsinn. Und der fand in Elmau statt.
Sieben Hanseln wollten dort über Armut in der
Welt reden und verballerten dabei 360 Millionen.
Wie viele Schüsseln Reis hätte man mit
dieser Summe den Kindern in Afrika füllen
können? Oder nehmen wir die andere Luftnummer:
das Klima. Das soll sich künftig nur
noch um 2 Grad erwärmen. Bei der ganzen
heißen Luft, die allein an diesem einen Wochenende
von der Politik in die Luft geblasen
wurde, völlig illusorisch. Und so kam Panne
zu Panne. Obama bemerkte gleich bei seiner
Anreise, dass er keine Lederhose mit hätte. Ja,
da fragt man sich doch, ist denn die NSA nicht
in der Lage für ihren Präsidenten rauszukriegen,
was man in Bayern trägt? Wenn unser
BND ihr nicht freiwillig zuarbeitet, kriegt die
NSA offenbar gar nichts mit. Nach einer halben
Stunde war Obama dann aus dem falschen
Biergarten mit richtigem Volk wieder
weg und das Freibier alle. Jo, Herrschaftszeit
´n, noamol! Über Klima, Terror und Hunger
in der Welt reden, aber nicht mal den Durst
in Bayern im Griff haben? Das Auswärtige Amt
hatte nur 600 Liter Freibier bestellt. Ein Skandal!
Wie wollen denn solche Leute es schaffen,
die Welt zu retten? Das Einzige, was sie geschafft
haben war, alle Demonstrationen in Hörund
Sichtweise der Gipfelteilnehmer zu verbieten.
In Heiligendamm damals, 2007, nannten
die Richter das Verfassungsbruch. Jedenfalls
hinterher. Hätte Angela Merkel das diesmal
nicht wissen müssen? Und zwar vorher? Stattdessen
sagte sie in die laufenden Fernsehkameras:
„Wir wollten zeigen, dass Deutschland
ein offenes Land ist, in dem auch Protest zugelassen
wird.“ Nach diesem Satz hatten die Fernsehteams
große Mühe Merkels Nase so zu
retuschieren, dass ihre Länge nicht die Alpen
überragte. Das ist eben der Unterschied zwischen
Oberammergau und Elmau. Die Passionsfestspiele
finden statt, weil damit 1634 nach
überstandenem Elend die Bürger ein Versprechen
eingelöst haben, nämlich regelmäßig ein
Festspiel aufzuführen. Die Politiker sollten den
Bürgern lieber versprechen, bis das Elend in der
Welt beseitigt ist, es nicht durch weitere Gipfel
zu vermehren. Denn die G7 kann man am ehesten
mit den G 36 vergleichen: Sie verfehlen
ihre Ziele, aber kosten uns ein Schweinegeld.
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