Kolumne des Monats
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Früher……waren Politiker noch ganze Kerle. Heute sind sie nur noch halbe Portionen. Ich meine, sie zerfallen in zwei Hälften - eine politische und eine private. Sigmar Gabriel zum Beispiel. Obwohl seine Generalsekretärin, die Frau Fahimi, gesagt hat, mit Pegida zu reden, wäre für einen Politiker ein falsches Zeichen, tat sich der Siggi zeichen. In Dresden bei der Pegida. Ja, hat er gesagt, er wäre da ja nicht als Politiker gewesen, sondern als Privatmann. Und das ist ja nicht nur ein Symptom der SPD. Bei der CDU sieht es nicht anders aus. Bei der Übergabe der neuen 2-Euro-Gedenkmünze „25 Jahre Deutsche Einheit“ begrüßte die Kanzlerin den Rolle-Wolle wie folgt: Sehr geehrter Herr Bundesminister, lieber Wolfgang Schäuble. Erst wird der Politiker begrüßt und dann der Privatmann. Bei Sigmund Freud heißt so was Schizophrenie. Bei Richard David Precht: „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Und bei Robert Lembke hieß das: „Welches Schweinderl hätten sie denn gern?“ Diesen Fernsehklassiker sollte man heute wieder aufnehmen und vor jeder Talkshow die Zuschauer im Studio raten lassen: Sitzt Wolfgang Bosbach heute als Politiker bei Illner und morgen als Privatmann bei Lanz oder ist es umgekehrt? Aber die Spaltung geht ja noch weiter. Angela Merkel sagt zum Beispiel. „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Ein Satz für den Christian Wulff einst in die Wüste geschickt wurde. Zur Strafe. Jüngst schickte man ihn nach Saudi-Arabien. Zur Beerdigung von König Abdullah. Gauck konnte als Bundespräsident nicht fahren, weil er als Privatmann Geburtstag feierte. Änschie konnte als Bundeskanzlerin auch nicht, weil sie privat krank war. Dafür fuhr eben der Privatmann Wulff als Altbundespräsident. Wer soll da noch durchsehen? |