Gustav II. Adolf von Schweden

- Seite 2 -

<- Seite 1

<- Menu

 

 

 

 

 



Am 17. September 1631 wurden unweit Leipzig bei Breitenfeld die kaiserlichen Truppen unter Tilly gesichtet. Die Heere formierten sich zur Schlacht. 47.000 Schweden und Kursachsen standen schließlich 40.000 Mann des kaiserlichen Kontingents gegenüber. Die schwere kaiserliche Reiterei Pappenheims begann die Schlacht mit einem wuchtigen Angriff. Gustav Adolfs General Banér parierte schnell und konnte den Angriff stoppen. Durch diese Waffetat angestachelt, warf Tilly sein Fußvolk gegen die kursächsischen Treffen, die schon nach wenigen Schlägen flüchteten. In diesem Moment bewies Gustav Adolf sein Feldherrentalent. Mit einem schnellen Schwenk seines rechten Flügels fiel er Tilly in die Flanke. Nun schickte er seine Musketiere und Reiter in den Kampf, die dem kaiserlichen Oberbefehlshaber die Niederlage beibrachten. Der bisher unbesiegte Tilly flüchtete verwundet auf die Hallenser Moritzburg, von dort nach Halberstadt. Von all seinen Mannen folgten ihm gerade 600 nach. Die Schlacht war entschieden und Gustav
Ur-Krostitzer Jahresring“

Vierte Auflage des mitteldeutschen Historikerpreises startet

Die Brauerei Krostitz im Herzen Mitteldeutschlands steht für über 470 Jahre Braugeschichte und hat mit der Marke Ur-Krostitzer eine der traditionsreichsten Pilsmarken in Deutschland vorzuweisen. Geschäftsführer Wolfgang Welter dazu: Zukunft braucht Herkunft. Mit der Besinnung auf traditionelle Werte können wir die erfolgreiche Geschichte der Brauerei fortschreiben. Anlässlich des 470- jährigen Jubiläums 2004 wurde der Ur-Krostitzer Jahresring, ein Historikerwettbewerb, ins Leben gerufen. Mit insgesamt 5.000 Euro werden Beiträge prämiert, die die Geschichte unserer Region lebendig halten. Der Gewinner des Ur-Kostitzer Jahresrings“ erhält neben einem Geldpreis eine massiv goldene Nachbildung des Ringes, den Schwedenkönig Gustav Adolf dem Krostitzer Braumeister im Jahre 1631 als Dank für dessen wohlschmeckenden Labetrunk“ überreichte. Anlässlich des 375. Todestages von Gustav Adolf stellt die Brauerei einen Sonderpreis zur Verfügung. Eine Arbeit zum Schwerpunkt Gustav Adolf, der Dreißigjährige Krieg und seine Auswirkungen auf die Geschichte unserer Region wird mit einem Preis ausgezeichnet. Bewerbung bis September 2007 an: Radeberger Gruppe KG, c/o Krostitzer Brauerei, Brauereistr. 12 in 04509 Krostitz, Stichwort Ur- Krostitzer Jahresring; alternativ an jahresring@ur-krostitzer.de Eine fachkundige Jury wird die besten Arbeiten ermitteln.

Adolf hatte sein militärisches Talent auf der mitteldeutschen Walstatt mit Bravour bewiesen. Die Nachricht über den Sieg verbreitete sich wie ein Lauffeuer, das katholische Heer war nicht nur gestoppt, sondern nicht mehr vorhanden, die Protestanten hatten einen Sieg errungen und waren nicht mehr machtlos. Hoffnung keimte, die Reformation zu retten. Gustav Adolf ging nach Merseburg wurde hier nochmals in ein Scharmützel verwickelt, besetzte Merseburg, nahm Halle samt der Moritzburg. Hier hielt er einen dreitägigen Kriegsrat ab. Was sollte er tun? Nach Wien marschieren und den Kaiser fortjagen, Tilly ins Braunschweigische folgen oder an den Rhein ziehen, um sich hier zu stärken und den Krieg am Ende für sich zu entscheiden? Die letzte Variante schien am trefflichsten, so zog König Gustav Adolf nach Querfurt. Vorher schickte er aber einige Regimenter unter Obrist Kagge nach Anhalt, in das Reichsgebiet des Harzes und weiter ins zerstörte Magdeburg. Dorthin folgte der schwedische General Banér. Aus allen Orten auf ihren Wegen wurden die kaiserlichen Besatzungen vertrieben. Nach seinem angenehmen Aufenthalt in Querfurt – der Bürgermeister erhielt als Dank eine Silbermedaille – ging er nach Erfurt. Ohne Schwierigkeiten gelangte er in die Stadt, die ihm nun so wertvoll war wie Magdeburg einstmals.
Dann verließ er über den Thüringer Wald ziehend den mitteldeutschen Raum. Er belagert Würzburg, zieht nach Frankfurt am Main, erobert Mainz und wird in Schweinfurt, Nürnberg und Augsburg begeistert empfangen.

Lützen um 1650

Nach Tillys Tod wird Wallenstein wieder zum obersten Kriegsherrn des Kaisers. Bei Fürth liegen sich die Heere von Wallenstein und Gustav Adolf erstmals gegenüber. Der Schwedenkönig in ungünstiger Position muss sich unter Verlusten zurückziehen. In Arnstadt vereinigt sich sein Heer mit dem von Sachsen-Weimar. Gemeinsam ziehen sie nach Naumburg und errichten hier ein verteidigungsbereites Lager. Doch wie im normalen Leben ändern sich die Umstände im Kriege schnell, und wie im Leben verschafft die richtige Entscheidung im richtigen Moment einen erheblichen Vorteil. Vom 9. - 15. November 1632 verbleibt der schwedische König mit seinem
 
Heer in Naumburg. Wallenstein liegt mit seinem bei Lützen. Als dieser Pappenheim zur Besetzung von Halle fortschickt, sieht Gustav Adolf seine einzige Chance mit seiner recht kleinen Streitmacht von 16.000 Mann anzugreifen. Erst am Abend erreicht er das Lager Wallensteins. Dieser ruft Pappenheim um Hilfe. Mit donnerndem Artilleriefeuer beginnt die Schlacht am nächsten Morgen. Ohne Pappenheim war Wallenstein schwächer, die Kaiserlichen wichen zurück. Doch Pappenheim ließ nicht allzu lange auf sich warten, mit seiner Reiterei preschte er tief in die schwedische Front hinein. Um ein völliges Chaos zu verhindern, führte Gustav Adolf selbst ein frisches Regiment vor. Doch ein Nebel zog über das Schlachtfeld, der König geriet in die feindlichen Linien. „Hierunter ward der König durch einen Unglücklichen Schuss hart verletzet, und Ihm der lincke Arm gantz entzwey geschossen: Wodurch Er wegen Verspildung vieles Blutes sehr matt und Kraftlos geworden“. Als er sich deshalb aus dem Kampfgetümmel zurückziehen wollte, „ist eine trouppe Keyserliche Reutter auf Sie gestossen: Welche dem König noch mit zween Schüssen, als einem durch den Leib, den andern durch den Kopff vollends erleget.“ Die Schlacht aber geht weiter. Am Abend zogen die kaiserlichenTruppen ab. Wallenstein war verwundet, Pappenheim tot. Unweit eines großen Feldsteins wurde am Abend die Leiche des Königs gefunden, ausgeraubt und teils entkleidet. Die Nacht lagerten die

Das Geleitshaus in Weißenfels

Schweden noch auf dem Schlachtfeld, am nächsten Morgen zogen sie nach Weißenfels. Hier wurde Gustav Adolf von einem Apotheker im Geleitshaus einbalsamiert und dann unter alle Ehren nach Schweden verbracht. Doch kommen wir zurück nach Lützen, der Stein, an dem der König gefunden wurde, erhielt 1832 einen Baldachin, 1907 eine Kapelle und 1982 ein Museum. Diese Gedenkstätte ist gemeinsam mit dem Schloss Lützen Ausstellungs- und Ehrungsort zum 375. Todestag des großen Königs aus Schweden. Korrespondenzstandort ist mit einer Ausstellung Wörlitz. Auch auf der Burg Querfurt und im Geleitshaus Weißenfels bestehen Ausstellungen mit Bezug auf die Ereignisse um 1631/32.

Axel Kühling
 

<- Seite 1

<- Menu