Gustav II. Adolf von Schweden- Seite 2 - |
Am 17. September 1631 wurden unweit
Leipzig bei Breitenfeld die kaiserlichen
Truppen unter Tilly gesichtet.
Die Heere formierten sich zur
Schlacht. 47.000 Schweden und Kursachsen
standen schließlich 40.000
Mann des kaiserlichen Kontingents
gegenüber. Die schwere kaiserliche Reiterei Pappenheims begann die
Schlacht mit einem wuchtigen Angriff.
Gustav Adolfs General Banér parierte
schnell und konnte den Angriff stoppen.
Durch diese Waffetat angestachelt,
warf Tilly sein Fußvolk gegen
die kursächsischen Treffen, die schon
nach wenigen Schlägen flüchteten. In
diesem Moment bewies Gustav Adolf
sein Feldherrentalent. Mit einem
schnellen Schwenk seines rechten Flügels
fiel er Tilly in die Flanke. Nun
schickte er seine Musketiere und Reiter
in den Kampf, die dem kaiserlichen
Oberbefehlshaber die Niederlage
beibrachten. Der bisher unbesiegte
Tilly flüchtete verwundet auf die
Hallenser Moritzburg, von dort nach
Halberstadt. Von all seinen Mannen
folgten ihm gerade 600 nach. Die Schlacht war entschieden und Gustav |
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Adolf hatte sein militärisches Talent
auf der mitteldeutschen Walstatt mit
Bravour bewiesen.
Die Nachricht über den Sieg verbreitete
sich wie ein Lauffeuer, das katholische
Heer war nicht nur gestoppt,
sondern nicht mehr vorhanden, die
Protestanten hatten einen Sieg errungen
und waren nicht mehr machtlos.
Hoffnung keimte, die Reformation zu
retten. Gustav Adolf ging nach Merseburg
wurde hier nochmals in ein
Scharmützel verwickelt, besetzte
Merseburg, nahm Halle samt der
Moritzburg. Hier hielt er einen dreitägigen
Kriegsrat ab. Was sollte er
tun? Nach Wien marschieren und
den Kaiser fortjagen, Tilly ins Braunschweigische
folgen oder an den
Rhein ziehen, um sich hier zu stärken
und den Krieg am Ende für sich zu
entscheiden? Die letzte Variante
schien am trefflichsten, so zog König
Gustav Adolf nach Querfurt. Vorher
schickte er aber einige Regimenter
unter Obrist Kagge nach Anhalt, in
das Reichsgebiet des Harzes und
weiter ins zerstörte Magdeburg. Dorthin
folgte der schwedische General
Banér. Aus allen Orten auf ihren
Wegen wurden die kaiserlichen Besatzungen
vertrieben. Nach seinem
angenehmen Aufenthalt in Querfurt – der Bürgermeister erhielt als Dank
eine Silbermedaille – ging er nach
Erfurt. Ohne Schwierigkeiten gelangte
er in die Stadt, die ihm nun so wertvoll
war wie Magdeburg einstmals. |
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Dann verließ er über den Thüringer
Wald ziehend den mitteldeutschen
Raum. Er belagert Würzburg, zieht
nach Frankfurt am Main, erobert
Mainz und wird in Schweinfurt, Nürnberg
und Augsburg begeistert empfangen. |
Lützen um 1650 |
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Nach Tillys Tod wird Wallenstein
wieder zum obersten Kriegsherrn
des Kaisers. Bei Fürth liegen sich
die Heere von Wallenstein und Gustav
Adolf erstmals gegenüber. Der
Schwedenkönig in ungünstiger Position
muss sich unter Verlusten zurückziehen.
In Arnstadt vereinigt sich sein
Heer mit dem von Sachsen-Weimar.
Gemeinsam ziehen sie nach Naumburg
und errichten hier ein verteidigungsbereites
Lager. Doch wie im
normalen Leben ändern sich die
Umstände im Kriege schnell, und wie
im Leben verschafft die richtige Entscheidung
im richtigen Moment einen
erheblichen Vorteil. Vom 9. - 15. November
1632 verbleibt der schwedische König mit seinem |
Heer in Naumburg. Wallenstein liegt mit seinem bei
Lützen. Als dieser Pappenheim zur Besetzung von Halle fortschickt,
sieht Gustav Adolf seine einzige Chance mit seiner recht kleinen Streitmacht
von 16.000 Mann anzugreifen. Erst am Abend erreicht er das Lager Wallensteins.
Dieser ruft Pappenheim um Hilfe. Mit donnerndem Artilleriefeuer beginnt
die Schlacht am nächsten Morgen. Ohne Pappenheim war Wallenstein
schwächer, die Kaiserlichen wichen zurück. Doch Pappenheim ließ
nicht allzu lange auf sich warten, mit seiner Reiterei preschte er tief
in die schwedische Front hinein. Um ein völliges Chaos zu verhindern,
führte Gustav Adolf selbst ein frisches Regiment vor. Doch ein Nebel
zog über das Schlachtfeld, der König geriet in die feindlichen
Linien. „Hierunter ward der König durch einen Unglücklichen
Schuss hart verletzet, und Ihm der lincke Arm gantz entzwey geschossen:
Wodurch Er wegen Verspildung vieles Blutes sehr matt und Kraftlos geworden“.
Als er sich deshalb aus dem Kampfgetümmel zurückziehen wollte,
„ist eine trouppe Keyserliche Reutter auf Sie gestossen: Welche
dem König noch mit zween Schüssen, als einem durch den Leib,
den andern durch den Kopff vollends erleget.“ Die Schlacht aber
geht weiter. Am Abend zogen die kaiserlichenTruppen ab. Wallenstein war
verwundet, Pappenheim tot. Unweit eines großen Feldsteins wurde
am Abend die Leiche des Königs gefunden, ausgeraubt und teils entkleidet.
Die Nacht lagerten die |
Das Geleitshaus in Weißenfels |
Schweden noch auf dem Schlachtfeld, am nächsten
Morgen zogen sie nach Weißenfels. Hier wurde Gustav Adolf von einem
Apotheker im Geleitshaus einbalsamiert und dann unter alle Ehren nach
Schweden verbracht. Doch kommen wir zurück nach Lützen, der
Stein, an dem der König gefunden wurde, erhielt 1832 einen Baldachin,
1907 eine Kapelle und 1982 ein Museum. Diese Gedenkstätte ist gemeinsam
mit dem Schloss Lützen Ausstellungs- und Ehrungsort zum 375. Todestag
des großen Königs aus Schweden. Korrespondenzstandort ist mit
einer Ausstellung Wörlitz. Auch auf der Burg Querfurt und im Geleitshaus
Weißenfels bestehen Ausstellungen mit Bezug auf die Ereignisse um
1631/32.
Axel Kühling |