Kolumne des Monats
Dezember 2013

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Auf den Hund gekommen

Wenn die FDP schon nicht in den Bundestag gekommen ist, kommt sie jetzt wenigstens ins Gerede. Durch die Jungen Liberalen. Die Julis haben im November einen Antrag gestellt, dass in Deutschland das Schlachtverbot für Hunde und Katzen aufgehoben werden soll. Als wäre nicht schon der Antrag an sich peinlich, nee, da kommt der auch noch aus Sachsen-Anhalt. Hunde und Katzen sollen also in Zukunft nicht mehr auf unsere Straßen, sondern auf unsere Teller. Weil, so sagen die Julis, das Schlachtverbot in Deutschland stelle eine Diskriminierung anderer Kulturen dar, in denen Hund und Katze als Delikatesse gegessen werden. So gesehen müssten wir in Zukunft auch Heuschrecken, Mehlwürmer und marinierte Maden essen. Wenn nicht jede Gaststätte in Zukunft eine Filiale des „Dschungelcamps“ wird, dann diskriminieren wir doch damit die Kultur der Aborigines. Außerdem, müssten doch die Jungen Liberalen wissen, dass Hund und Katze schon lange auf unseren Speiseplänen stehen. In der Bäckerei gibt es „Kalter Hund“. In der Kaufhalle gibt es „Katzenzungen“ und im Theater gibt es „Kater Lampe“...

Gut, war jetzt ein Scherz, aber solche Vorschläge kann man doch nicht ernst nehmen. Oder nee, andersrum, solche Vorschläge zeigen, wie ernst es um eine Partei stehen muss, deren Nachwuchs sich ohne Not für solch ein abseitiges Thema zum Klappser macht. Das Einzige was die Julis damit erreicht haben ist, dass man FDP jetzt nicht mehr übersetzt mit Fast Drei Prozent, sondern mit Friss Den Pinscher. Und außerdem, in Deutschland Katzen schlachten zu wollen, wäre zudem noch ein persönlicher Angriff auf Horst Seehofer. Der ist nämlich ein großer Liebhaber von allem was Maut.