Kolumne des Monats
Januar 2013

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Seid wachsam

Wenn es in den nächsten Tagen an der Haustür klingelt, dann ist äußerste Vorsicht geboten. Die Medien warnen, dass immer mehr dubiose Gestalten unterwegs sind, um ahnungslose Bürger über das Ohr zu hauen: falsche Spen-densammler, falsche Polizisten, oder die SPD. Die hat angekündigt ihr Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will demnächst Familien in ihrem Heim aufsuchen. Eine Heimsuchung, sozusagen.
Die kann teuer werden. Peer Steinbrück möchte mit den Leuten reden. Aber wir wissen ja mittlerweile, was er für Reden so nimmt. Da ist das Konto hinterher aber ratzfatz leer. Da hilft auch nicht, dass Steinbrück den Kuchen selbst mitbringen will. Was für Kuchen?
Wahrscheinlich Kirschkuchen, denn er hat verlauten lassen, dass die SPD in puncto Sozialpolitik ihre Kernkompetenz beweisen will. Ach so, nee, da kann es eigentlich kein Kirschkuchen sein, denn Kirschen haben bekanntlich keinen Kern, sondern einen Stein. Da ginge ja die Verarsche schon los. Außen zwar rot aber drinnen kein Kern, sondern ein Stein...also, ...brück.
Vielleicht bringt er Apfelkuchen mit? Aber der wäre wiederum zu gefährlich für ihn. Der Apfel ist schließlich das Symbol der Erkenntnis. Das ging ja schon mal schief. Stellen Sie sich doch einfach mal vor, der Steinbrück säße bei Ihnen zu Hause am Tisch und redet von „fairen Löhnen“ und Sie beißen dabei gerade in den Apfelkuchen, da kommt Ihnen doch sofort die Erkenntnis, dass die Löhne gar nicht von Herrn Steinbrück bestimmt werden, sondern vom Markt. Die Löhne dürfen nämlich gar nicht für den Menschen gerecht sein, sondern nur für den Markt. Es heißt doch nicht umsonst „marktgerechte“ Löhne. Oder haben Sie schon mal was von „marktfairen“ Löhnen gehört. ... Sehen Sie! Da müsste Steinbrück schon Haschkekse mitbringen, um uns den Verstand zu vernebeln. Selbst „Liebesknochen“ würden nach der Agenda 2010 nicht helfen. Dafür möchte mancher dem Peer eher die „Schweinsohren“ lang ziehen, falls er die mitbrächte. Das passende Backwerk für ihn wäre höchstens ein „Windbeutel“.
Bei dem Bürger Mark Twain muss der Steinbrück offenbar schon gewesen sein, denn der schreibt: „Je weniger Ahnung jemand hat, desto mehr Spektakel macht er und ein desto höheres Gehalt verlangt er.“ Ob das mit dem Kuchen überhaupt so eine gute Idee war, bleibt zu bezweifeln. Schon die Königin Marie Antoinette soll ja, auf die Not ihrer Untertanen angesprochen, gesagt haben: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen“. Ihr Abgang war dann allerdings ziemlich kopflos.