Olympiade
nennt man den Zeitraum zwischen
zwei Olympischen Spielen. In diesem Falle zwischen London und Rio de Janeiro.
Kaum war das olympische Feuer in der britischen Hauptstadt verraucht,
war in unserer schon die Kacke am Dampfen. Innenminister Friedrich, der
ja auch für den Sport zuständig ist, hatte ganz genau geplant,
wie viele Medaillen die deutschen Sportler mitbringen sollten. Dieser
Plan wurde in seiner Realität nur noch vom Rettungsplan für
den Euro übertroffen.
Unsere Sportler hatten sich weit weniger Medaillen umgehängt und
nun wird ihnen Versagen angehängt. Nö!, wehren sich
die Sportler, wir sind gerannt, gehuppt und haben gestemmt, was
wir konnten. Aber die anderen konnten eben mehr. Und warum? Weil
sie besser gefördert wurden. Da fragt man sich schon, wo sind denn
die 240 Millionen für die Sportförderung geblieben? Gingen die
in die Gestaltung oder nur in die Verwaltung? Die Sportler vermuten letzteres
und werfen den Couch Potatos vor, dass die seit Peking 4 Jahre
nur in ihren Sesseln gehockt haben und jetzt meckern, weil es nicht so
geklappt hat. Deutschland fühlt sich eben schon als Sportnation,
wenn sich die Leute aller zwei Jahre bei Fußballfeten in Fanmeilen
besaufen, während z.B. unsere Schwimmer jetzt in Vorwürfen ersaufen.
Nachdem sie 2008 in Peking schon fast ertrunken wären, fuhren sie
in London einen Erfolg nach dem anderen ein. Im Jagdschwimmen.
Sie haben die Konkurrenz erfolgreich vor sich hergejagt. In Halle sollen
beim Empfang der Athleten Sprechchöre erklungen sein, wie: Es
kommt der Paule Biedermann ohne Medaille wieder an. Das olympische
Motto höher-weiter-schneller kennen die Funktionäre
nur als Latein altius-fortius-citius und wird von ihnen offenbar
übersetzt mit Wer alt aussieht - wird angefurzt - bis er zittert.
Die deutsche Sportförderung ist im Moment nicht nur intransparent,
sondern auch inkontinent. Sie kann die Erfolge nicht mehr halten. Der
Medaillenspiegel heißt ja nicht umsonst Medaillenspiegel, sondern
weil er die Situation im jeweiligen Land widerspiegelt. Und wir können
im Moment eben neben Rudern nur noch gut Reiten, und Beachvolleyball -
also auf dem hohen Ross sitzen und etwas in den Sand setzen.
So gesehen hat Beachvolleyball in Deutschland eine große Zukunft.
|
|