Regierungsbildung, Ratazong und Rechtsradikale
... diese Begriffe beginnen alle mit dem
Buchstaben R. Doch der Reihe nach.
Beginnen wir mit der Regierungsbildung. Eigentlich hat es ja noch nie
geklappt, eine Regierung zu bilden. Gegen Bildung scheint die irgendwie
resistent. Nachdem es im Saarland mit Jamaikanern nicht so geklappt hat,
will man es in Kiel zur Abwechslung mal mit Dänen versuchen. Denen
sagt man ja nach: Dänen lügen nicht. Deshalb sind die ja auch
bloß eine Minderheit. In der Regierung.
Ratazong ist nicht etwa ein chinesischer Bürgerrechtler, sondern
so etwas wie Rumpeldipumpel. Das kennen wir aus einem Gedicht von Kurt
Schramm: Der Kumpel in den Schacht neinfliecht Glück
auf! Der Sozialismus siecht. Rumpeldipumpel, weg war der Kumpel. Das Werk
heißt Grubenunglück.
In Magdeburg-Olvenstedt spricht man dagegen mehr von einem Stubenunglück.
Beim Rückbau von Häusern passierte etwas, das Kurt Schramm so
bedichtet hätte: Die Platte, die paar Tonnen wiecht - dem Bagger
aus der Schaufel fliecht. Ratazong, weg war der Balkon. Und das bei zwölf
Wohnungen, die eigentlich gar nicht rückgebaut werden sollten. Übrigens
Rückbau ist auch so ein Unwort. Es soll schöner klingen als
Abriss. Rückübertragung von Eigentum klingt ja auch schöner
als Enteignung. Oder Rückführung besser als Abschiebung.
Für die Rechtsradikalen klingt ja Rückzug auch schöner
als Befreiung. Deshalb sind die in Demmin am 8. Mai mit einem Schild durch
die Straßen gelaufen: Ich Schwein feier den Tag der Befreiung.
Dabei trugen sie Schweinemasken. Da kriegt der Begriff Nazischwein plötzlich
eine ganz andere Bedeutung. Obwohl, ich finde das schon eine Sauerei,
da auch noch Tiere mit hineinzuziehen.
Vielleicht sollte man bei den Rechtsextremen anstatt V-Leuten vom Verfassungsschutz,
lieber welche vom Tierschutz einschleusen. Die sind effektiver. In Magdeburg
haben die z.B verhindert, dass in der neuen Stadtordnung steht: Hunde
müssen so geführt werden, dass sie nicht mehr als einen Meter
vom Führer entfernt sind. Wenn das der Führer wüsste.
Daraufhin hat die Landesregierung auch gleich zugegeben, dass drei Morde
in den neunziger Jahren nachträglich als rechtsextrem eingestuft
werden müssen. Jetzt soll wohl noch geprüft werden, ob das für
die Reichskristallnacht und den Röhm-Putsch auch zutreffen könnte.
Ehe sich eine Regierung gebildet hat, dauert es eben manchmal
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