Kolumne des Monats
Februar 2011

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Das Gelbe vom Ei

Anstatt „Prosit Neujahr!“, hätten wir lieber „Prost Mahlzeit!“ rufen sollen. Im Dioxin wurde zu viel Hühnerei gefunden, weil Biodiesel durch Tierfutter verunreinigt wurde. Ein Skandal. Das ist ja nicht der erste Fall, wo wertvolle Rohstoffe Schaden nehmen.

Man denke nur an die Katastrophe im Golf von Mexiko, als wertvolles Erdöl von BP durch Meerwasser unbrauchbar gemacht wurde, oder als in Ungarn die Donau den roten Aluminiumschlamm verwässerte. Und nun hat auch noch Hühnerfutter den Biodiesel versaut. Dadurch wird sich die Auslieferung des neuen Bio-Kraftstoffs E 10 noch verzögern. Der sollte ja eigentlich schon aus allen Zapfsäulen fließen. Aber der ADAC machte ja schon die ganze Zeit Stimmung dagegen, weil viele Fahrzeuge das Zeug angeblich gar nicht vertragen sollen. Und geht’s dem Auto nicht gut, greift man in Deutschland gerne mal zu unkonventionellen Mitteln. Sollte also etwa gar nicht der Futtermittelher-steller Harles & Jentzsch, sondern gar der ADAC hinter dieser Sauerei stecken, um die Auslieferung des Biodiesels zu sabotieren?

Andererseits könnte man aber auch vermuten, dass die Biodieselhersteller durch Tierversuche nachweisen wollten, dass der neue Kraftstoff doch eine größere Wirkung hat, als herkömmlicher? Wobei man sich schon fragt, was das für einen Zweck hat, wenn man den Hühnern Biodiesel einflößt? Einer Henne in der Käfighaltung nützt es doch gar nichts, wenn sie plötzlich schneller rennen kann. Der genaue Hergang liegt immer noch im Dunkeln. Nicht mal Wikileaks hat bisher eine Erklärung liefern können. Nur das Bundesinstitut für Risikobewertung ließ uns wissen, es bestünde keine Gefahr beim Verzehr von Hühnereiern. Obwohl Dioxin Erkrankungen der Haut und des Verdauungssystems hervorrufen kann.

Aber da kommt es auf ein Ei mehr oder weniger auch nicht an. Pickel und Brechreiz kann man genauso kriegen, wenn man eine Rede von Guido Westerwelle hört.