März 2010

 

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OTTO hebt ab

Vor rund 700 Jahren wurden die Magdeburger vor ihr Rathaus geladen, weil einer verkündet hat, er würde vom Rathausdach abheben. Till Eulenspiegel hieß der Mann. Das Einzige was er dann aber hob, war sein Zeigefinger und zwar an den Kopf. Dabei sagte er zu den neugierigen Magdeburgern: „Ich meinte, es gäbe keinen Toren oder Narren in der Welt außer mir. Nun sehe ich aber, dass hier die ganze Stadt voller Toren ist.“ Diese Aktion ging dann unter dem Namen „Till hebt ab“ in die Geschichte ein. Nun wurde der Beweis angetreten, dass sich Geschichte durchaus wiederholen kann. Aber auf höherem Niveau, denn diesmal lud nicht irgendein Narr, sondern der Oberbürgermeister selbst zum Rathaus, und verkündete, dass er geflogen ist, auf das, was ihm eine geschäftstüchtige Hamburger Agentur eingeredet hatte. „OTTO hebt ab“. Und wer wollte konnte Zeuge sein, wie vom Rathaus aus heiße Luft aufstieg, abgefüllt in weiße Ballons mit der Aufschrift „OTTO hebt ab“. Und als diese Ballons dann irgendwo in der Atmosphäre mit einem lauten Knall zerplatzen, war das für den Oberbürgermeister der Beweis dafür: OTTO wird ein Sie folgen keinem einheitlichen Erzählstrang, vielmehr scheinen zahlreiche Geschichten im Bild zu beginnen, wobei das jeweilige Ende offen bleibt. Begleitend zur Ausstellung erscheint der Katalog „Zuflucht der Komplizierten“. „Freestyle“ im Mönchehaus- Museum Goslar Dieses Jahr wird die Reihe „Freestyle“, die das Mönchehaus Museum Goslar in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig durchführt, fortgesetzt. Nach den Einzelausstellungen mit den Künstlern E. S. Mayorga und Christof Mascher wird nun das zeichnerische Werk der Braunschweiger Meisterschülerin Sarah Nschotschi Haslinger gezeigt. Sarah Nschotschi Haslinger inszeniert Landschaften in Traumwelten. Ihre zum Teil großformatigen Bleistiftzeichnungen, Gouachen und Collagen sind in mehrere erzählerische Bühnen gegliedert. Eröffnung am 6. März, 18 Uhr Versteinertes Knaller. Was haben Magdeburg und OTTO eigentlich gemeinsam? Die Agentur Scholz & Friends beschreibt das in ihrer Konzeption so: „Magdeburg ist in Deutschland praktisch unbekannt. Und OTTO der Große ist außerhalb Magdeburgs und der Historikerszene eine mehr oder weniger unbekannte Gestalt.“ Zwei lahme Enten watscheln in die Welt. Wo bleibt da die Logik? Auf der Strecke. Aber hier geht es ja nicht um Logik, sondern um Werbung. Und die braucht Magdeburg dringend, wurde befunden. Von profunden Leuten. Die haben überlegt, welches Wort könnte für die Stadt ein Spiegel sein? Eulenspiegel schied aus bekannten Gründen aus. Der hatte die Magdeburger schon mal auf einem niederen Niveau verarscht. Heute soll das auf einem höheren geschehen. Und da ist der Agentur eben das Palindrom eingefallen. Das Spiegelwort! OTTO – von hinten wie von vorn gelesen ergibt es den gleichen Sinn. Von welcher Seite man OTTO betrachtet ist also egal. Und das hat der Magdeburger sofort erkannt. Unzählige Leserbriefe in der Presse jubelten: „OTTO is mich ejal.“

 

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