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Hätten Sie's gewusst? - Kleine Geschichte zum Schwarz-Rot-Gold
Am 18. Februar 1813 erhielt Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow die königliche Erlaubnis in Breslau ein Freikorps aufzustellen. Schon einen Monat später zählte das legendäre Freikorps 1400 Mann zu Fuß und 340 zu Pferde. In seinen Reihen waren alle Stände vertreten: Adel, Bürger, Bauern, Studenten, Wissenschaftler und Künstler. Bedeutende Persönlichkeiten schlossen sich ihm an wie der Magdeburger Turner Friedrich Friesen, Turnvater Jahn, der Pädagoge Friedrich Friesen, die Dichter Theodor Körner und Joseph von Eichendorff.

Aber was haben diese tapferen Männer und zwei als Männer verkleideten Frauen (Eleonore Prochaska und Anna Lühring) nun mit den Farben unserer heutigen Fahne zu tun? Dazu muss man sich ein wenig in die ungeordnete Aufbruchstimmung des Befreiungskrieges versetzen. An Uniformen mangelte es. Der zögerliche König Friedrich Wilhelm III. hatte sich nicht langfristig auf einen Kampf gegen Napoleon vorbereitet, sondern war von Generälen und Beamten dazu gedrängt worden. Nun fehlte es an allem, was für die Aufstellung eines Heeres notwendig war. Die Freiwilligen kamen nun mit irgendwelchen Uniformen daher und so sah die Truppe recht bunt aus. Deshalb entschloss sich Lützow die Uniformen einheitlich schwarz färben zu lassen. Und wenn Sie den Ulanen der „Schwarzen Jagd“auf dem Bild Deutsche Nationalversammlung Frankfurt/Main 1848 rechts anschauen, so werden Sie erkennen, die Aufschläge waren rot und die Knöpfe goldfarben. Schwarz-Rot-Gold.

Gleich mit dem Ende der Befreiungskriege nahmen die Burschenschaften diese Farben in Verehrung der legendären Lützower auf. Doch sie taten dies vorerst verkehrt herum, soll heißen oben Gold, dann Rot, unten Schwarz. Erst mit der bürgerlichen Revolution wurden die Farben in unserer heute bekannten Form verwandt. Wenn wir also heute unsere Fahne sehen, so sollten wir immer auch an jene mutigen Befreier denken, die Napoleon wieder nach Hause schickten.

Deutsche Nationalversammlung Frankfurt/Main 1848 (rechts unten)

Theodor Körner (1791 - 1813)

Die wilde und die deutsche Jagd
Auf Henkersblut und Tyrannen!
Drum, die ihr uns liebt, nicht geweint und geklagt;
Das Land ist ja frei und der Morgen tagt,
Wenn wir ’s auch nur sterbend gewannen!
Und von Enkeln zu Enkeln sei ’s nachgesagt:
Das war Lützow’s wilde verwegene Jagd.
 

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