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400 Jahre Fruchtbringende Gesellschaft
Der Palmenorden - die erste Sprachgesellschaft

Die Fruchtbringende Gesellschaft war die erste und bedeutendste deutsche Sprachgesellschaft, die im August 1617 unter Fürst Ludwig von Anhalt-Köthen und Häuptern des Hauses Sachsen-Weimar gegründet wurde. Ihren Sitz hatte die Gesellschaft, welche sich einen indianischen Palmenbaum als Symbol zulegte und danach auch Palmenorden hieß, im Köthener Schloss. Ihr Ziel war es, die deutsche Sprache unter dem Sprachgewirr des Dreißigjährigen Kriegs zu reinigen und zu pflegen: „bei dem bluttriefenden Kriegsjammer unsre edle Muttersprache, welche durch fremdes Wortgepränge wässerig und versalzen worden, hinwieder in ihre uralte gewöhnliche und angeborne deutsche Reinigkeit, Zierde und Aufnahme einzuführen, einträchtig fortzusetzen und von dem fremd drückenden Sprachenjoch zu befreien.“ Die Aufnahme von Mitgliedern und die Sitzungen fanden zumeist auch im Köthener Schloss statt. Der Gesellschaft durften auf Wunsch des anhaltischen Fürsten Ludwig Personen jeden Standes angehören. Mit Aufnahme erhielt jeder ein Symbol, einen Namen und eine Devise. Besonders nach dem Großen Kriege wuchs die Gesellschaft schnell und wurde so zu einer entscheidenden politischen Kraft, die sich nun auch mehr und mehr für nationale Interessen über die Ländergrenzen hinaus einsetzte. Um 1680 nahm ihre Bedeutung aber wieder zusehends ab. Einige aus unserem Landstrich seien hier genannt:Gebhard von Alvensleben (der Ausjagende), Christian I. von Anhalt-Bernburg (der Sehnliche), Georg Aribert von Anhalt-Dessau (der Anmutige), Johann Georg I. von Anhalt-Dessau (der Wohlriechende), Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (der Gefüllte), Friedrich von Anhalt-Harzgerode (der Stetsgrünende), Emanuel von Anhalt-Köthen (der Strebende), Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen (der Nährende), August von Anhalt-Plötzkau (der Sieghafte), Johann von Anhalt-Zerbst (der Wohlgestalte), Johann Ad. von Anhalt-Zerbst (der Starkriechende), Rudolf von Anhalt-Zerbst (der Süße), Jost Günt. von Barby u. Mühlingen (der Güldene), Kurfürst Friedrich Wilh. von Brandenburg (der Untadeliche), Johann von Brandenburg (der Abwendende), Ferdinand Albr. von Braunschweig u. Lüneburg-Wolfenbüttel (der Wunderliche), Ernst Ludw. von Ditfurth (der Auflösende), Joachim Fried. von Halberstadt (der Brauchbare), Julius von Hoym (der Verbessernde), Franz Maxim. von Mansfeld (der Vielgelobte), Alexander Haub. Marschall von Bieberstein (der Scharfe), Hans Georg von Mücheln (der Erleichternde), Hilmar Ernst von Münchhausen (der Verträgliche), Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (der Preiswürdige), Christian von Sachsen-Merseburg (der Krönende), Albert von Sachsen-Weißenfels (der Muntere), August von Sachsen-Weißenfels (der Wohlgeratene), Moritz von Sachsen-Zeitz (der Sittsame), Heinrich Christ. von Sandersleben (der Geschickliche), Karsten Wer. Schenck von Flechtingen (der Büßende), Achaz von der Schulenburg (der Unbefleckte), Matthias von der Schulenburg (der Salzhafte), Georg Herm. von Schweinitz (der Bringende), Hans Mart. von Stolberg-Stolberg (der Bestehende), Wolf Fried. von Trotha (der Durchstärkende), Friedrich Ulr. von Veltheim (der Grimmige), Joachim von Vintzelberg (der Vierblätterige), Esche von Wallwitz (der Reizende), Bernd Henr. von Warnstedt (der Schuppichte)).

 

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