800 Jahre Anhalt (1212 - 2012) Teil 7
Anhalt & Preußen
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Johann
Georg I. von Anhalt-Dessau verstarb 1618 und hinterließ zwei
Söhne, von denen der ältere, Johann Kasimir, in der Dessauer
Linie folgte. Der jüngere Sohn, Georg Aribert, erhielt Radegast
und Wörlitz und begründete - wenn auch nur für wenige
Jahre - die Nebenlinie Dessau-Wörlitz. Denn bereits nach dem
Tod von Georg Aribert fielen die Landesteile zurück an Anhalt-Dessau.
Fürst Johann Kasimir erlitt 1652 einen schweren Jagdunfall, der
ihn ans Bett fesselt. 1660 starb er und Sohn Johann Georg II. wurde
Nachfolger. Diesem gelang es, dass ihm die Mitbelehnung und Anwartschaft
auf Aschersleben übertragen wurde. Aber auch nur deshalb, weil
er sich in kurbrandenburgische Dienste begab und hier zum Generalfeldmarschall
aufstieg. Ihm gelang es zudem, als Diplomat das angeschlagene Verhältnis
zwischen dem Großen Kurfürsten und dem Kaiser zu bessern.
1693 starb Johann Georg II. und übertrug seinem Sohn Leopold
I. das Fürstenhaus. Gleich seinem Vater trat auch Leopold in
brandenburgisch/preußische Dienste - schon mit 18 Jahren war
er Oberst.
Er führte den Gleichschritt, den eisernen Ladestock ein und war
bald ein enger Freund des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I.
Er nahm am Spanischen Erbfolgekrieg (170114) teil. 1712 wurde
er Befehlshaber aller kämpfenden preußischen Truppen und
bald darauf Generalfeldmarschall. Er kämpfte im Krieg um die
polnische Thronfolge und wurde zum Feldmarschall des Reiches ernannt,
bald darauf stand er im Krieg gegen Frankreich. Auch wenn das Verhältnis
zum jungen Friedrich II. nicht das allerbeste war, immerhin war er
schon 70, erfocht er für diesen den brillianten und kaum vorherbaren
Sieg von Kesselsdorf im Zweiten Schlesischen Krieg. So erhielt er
den Ehrennamen Alter Dessauer und blieb bis heute einer
der legendärsten Feldherren.
Axel Kühling
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