Um 1315 starb
Otto II. von Anhalt-Aschersleben. Damit hörte die Linie faktisch
auf zu existieren. Dennoch gingen die Streitigkeiten um den Besitz
des Ascherslebener Landes ca. 150 Jahre weiter. Bernhard II. von Anhalt-Bernburg
ließ sich sofort mit dem zusätzlichen Titel Graf
von Askanien ausstatten. Doch ganz so einfach war das doch nicht,
denn sein Bruder Albrecht, der als Albrecht I. Bischof von Halberstadt
war, erhob gleichermaßen Anspruch auf die Aschers-lebener Besitzungen.
Die Streitigkeiten darüber überdauerten Bernhard II., der
um 1318 starb und wurden unter Bernhard III. (gest. 1348) fortgeführt.
Ja es kam sogar zu ernsthaften Fehden (1324 und 1340) zwischen Bistum
und Fürstentum. Am Ende akzeptierten die nachfolgenden Fürsten
die Lehnshoheit des Bistums. Nach Bernhard IV. (1340-1354) und Heinrich
IV. (1354-1374) regierte Bernhard V. mit seinem Schwager Otto III.
gemeinschaftlich (1374-1420).
1413 versetzt der letztere die Ämter Harzgerode und Güntersberge
an die Landgrafen von Thüringen. Der letzte Fürst aus der
älteren Bernburgischen Linie, Bernhard VI. versuchte 1439 noch
einmal mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, Aschersleben
für Bernburg zu erobern. Es misslang und 1468 starb auch er kinderlos.
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Wappen von Anhalt-Zerbst um 1550
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Interessant ist, dass er zwei Jahre vor seinem Tod alle Ländereien
an das Magdeburger Erzbistum übertragen hatte, um es dann vom
Erzbistum als Lehen wieder zurück zu bekommen. Dazu gehörte
das Schloss und die alte und neue Stadt Bernburg, Schloss und Stadt
San-dersleben, Schloss und Fleck Gröbzig, Schloss Warmsdorf
sowie die Schlösser Erxleben und Gaensefurth, Nienburg und
Güsten.
Damit waren zwei Ahnenlinien vorerst verschwunden, die Ascherslebensche
und die ältere Bernbur-gische. Die Bernburger Linie wurde als
jüngere Bernburgische 1603 wieder neu geschaffen. Nur die Ascherslebener
Linie blieb für immer verschwunden, weil das Land Besitz des
Bistums Halberstadt blieb. Deshalb erhielt Aschersleben auch kein
so stolzes Residenzschloss wie beispielsweise Zerbst, Dessau, Köthen
oder Bernburg. Die Zerbster Fürsten durften sich hingegen freuen,
denn sie erhielten neben dem zeitweiligen Lehnsrecht über Aschersleben
die gesamten Bernburger Besitzungen.
Denn das eigentliche Anhalt-Zerbst bestand vorerst aus den ostsaaleschen
Besitzungen mit Dessau, Köthen und Coswig. 1307 erst kam die
Stadt Zerbst unter Albrecht I., der sich auch Herr von Köthen
nennt, zu den anhaltischen Landen. Albrechts Söhne, Waldemar
I. (Sitz in Dessau) und Albrecht II. (Sitz in Köthen) regierten
gemeinsam und erhoben vergeblich Ansprüche auf die Mark Brandenburg.
Johann I., Sohn Albrechts II. erwarb das Amt Lindau 1370. Regierten
die drei Söhne Albrechts II. erst gemeinsam, spalteten sie
das Land 1396 in Zerbst (Albrechtsche Linie) und Dessau/Köthen
(Sigmundsche Linie) auf.
Axel Kühling
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