Menü

 

 

 

 

 





800 Jahre Anhalt (1212 - 2012) - Teil 3
Bernburg & Zerbst

Um 1315 starb Otto II. von Anhalt-Aschersleben. Damit hörte die Linie faktisch auf zu existieren. Dennoch gingen die Streitigkeiten um den Besitz des Ascherslebener Landes ca. 150 Jahre weiter. Bernhard II. von Anhalt-Bernburg ließ sich sofort mit dem zusätzlichen Titel „Graf von Askanien“ ausstatten. Doch ganz so einfach war das doch nicht, denn sein Bruder Albrecht, der als Albrecht I. Bischof von Halberstadt war, erhob gleichermaßen Anspruch auf die Aschers-lebener Besitzungen. Die Streitigkeiten darüber überdauerten Bernhard II., der um 1318 starb und wurden unter Bernhard III. (gest. 1348) fortgeführt. Ja es kam sogar zu ernsthaften Fehden (1324 und 1340) zwischen Bistum und Fürstentum. Am Ende akzeptierten die nachfolgenden Fürsten die Lehnshoheit des Bistums. Nach Bernhard IV. (1340-1354) und Heinrich IV. (1354-1374) regierte Bernhard V. mit seinem Schwager Otto III. gemeinschaftlich (1374-1420).
1413 versetzt der letztere die Ämter Harzgerode und Güntersberge an die Landgrafen von Thüringen. Der letzte Fürst aus der älteren Bernburgischen Linie, Bernhard VI. versuchte 1439 noch einmal mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, Aschersleben für Bernburg zu erobern. Es misslang und 1468 starb auch er kinderlos.


Wappen von Anhalt-Zerbst um 1550


Interessant ist, dass er zwei Jahre vor seinem Tod alle Ländereien an das Magdeburger Erzbistum übertragen hatte, um es dann vom Erzbistum als Lehen wieder zurück zu bekommen. Dazu gehörte das Schloss und die alte und neue Stadt Bernburg, Schloss und Stadt San-dersleben, Schloss und Fleck Gröbzig, Schloss Warmsdorf sowie die Schlösser Erxleben und Gaensefurth, Nienburg und Güsten.

Damit waren zwei Ahnenlinien vorerst verschwunden, die Ascherslebensche und die ältere Bernbur-gische. Die Bernburger Linie wurde als jüngere Bernburgische 1603 wieder neu geschaffen. Nur die Ascherslebener Linie blieb für immer verschwunden, weil das Land Besitz des Bistums Halberstadt blieb. Deshalb erhielt Aschersleben auch kein so stolzes Residenzschloss wie beispielsweise Zerbst, Dessau, Köthen oder Bernburg. Die Zerbster Fürsten durften sich hingegen freuen, denn sie erhielten neben dem zeitweiligen Lehnsrecht über Aschersleben die gesamten Bernburger Besitzungen.

Denn das eigentliche Anhalt-Zerbst bestand vorerst aus den ostsaaleschen Besitzungen mit Dessau, Köthen und Coswig. 1307 erst kam die Stadt Zerbst unter Albrecht I., der sich auch Herr von Köthen nennt, zu den anhaltischen Landen. Albrechts Söhne, Waldemar I. (Sitz in Dessau) und Albrecht II. (Sitz in Köthen) regierten gemeinsam und erhoben vergeblich Ansprüche auf die Mark Brandenburg. Johann I., Sohn Albrechts II. erwarb das Amt Lindau 1370. Regierten die drei Söhne Albrechts II. erst gemeinsam, spalteten sie das Land 1396 in Zerbst (Albrechtsche Linie) und Dessau/Köthen (Sigmundsche Linie) auf.


Axel Kühling


Die ältesten Ahnenlinien der Fürsten von Anhalt

Menü