Menü

 

 

 

 

 




vor 600 Jahren – 08.07.1411

„Friedrich von Hohenzollern erhält die Mark Brandenburg als Unterpfand

Zur Mark Brandenburg gehörten damals im Bereich unseres Landes die heutigen zwei Altmarkkreise sowie Teile des heutigen Bördekreises. Doch wie kam nun die Mark Brandenburg in die Hände der Hohenzollern, die bis dato eigentlich nur das Burggrafenamt von Nürnberg inne hatten. Sigismund wollte Kaiser werden, aber Jobst, sein Gegenspieler aus Mähren, gewann die Wahl durch die Kurfürs-ten. Erst im Jahre 1410, als Jobst plötzlich aus ungeklärten Ursachen verstarb, kam es zu einer neuen Wahl. Hier gewann er nun durch Unterstützung Friedrichs von Hohenzollern die Wahl und setzte ihn prompt als Verwalter der Mark Brandenburg ein, die für damalige Verhältnisse weit vom Schuss und eigentlich recht unterentwickelt war.

Im Jahre 1415 ließ sich Friedrich von den Ständen huldigen, also in seiner neuen Macht bestätigen. Und mit seiner Politik überzeugte er den neuen Kaiser - ein bischen Geld war wohl auch im Spiel, der ihn daraufhin am 18. April 1417 mit der Mark belehnte. Friedrich war ein recht harter Kurfürst, denn er vernichtete alle Raubritter auf seinem Terrain, brachte dem Land Ordnung, einen sicheren Handel. Aber er war auch recht engagiert und diplomatisch, in dem er viele weise Verträge mit seinen Nachbarn schloss, um dann z. B. gegen Pommern seine Interessen durchsetzen zu können.

Im Gegensatz zu den vorherigen Landesherren (Wittelsbacher und Luxemburger) veräußerte Friedrich das Landeseigentum nicht, sondern kaufte sogar viele verpfändete Burgen und Städte wieder zurück. So stärkte er in nur wenigen Jahren die Landesherrschaft und konnte gegen die Auswüchse des Landadels vorgehen. Interessant ist auch, dass er erstmals die damals sehr seltenen großen Pulvergeschütze einsetzte, die die Mauern schneller durchbrachen und jede Belagerung verkürzten. Damit gelang ihm auch die Unterwerfung der in der Mark so mächtigen Quitzows.

Am 20. September 1440 verstarb Friedrich auf der Cadolzburg bei Nürnberg. Seine Grablege befindet sich im Kloster Heilsbronn.

Axel Kühling



Standbild des Kurfürsten Friedrich I. in Tangermünde



1417 folgt die offizielle Belehnung der Mark Brandenburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, durch den Kaiser Sigismund (Wandbild im Rathaus von Konstanz, alle Abb. wikipedia - W. Sauber, Zairon, R. Halama)

 

Menü