Das Gefecht bei Kitzen am 17. Juni 1813 
          Der Überfall auf das Lützowsche Freikorps durch württembergisch-französische Truppen | 
         
      
        Das vom Major von Lützow befehligte
          Freikorps war ein so genanntes
          Streifkorps, welches hinter den
          feindlichen Linien agierte und den
          Nachschub stören sollte. Auf dem
          Weg nach Bayreuth führte Lützow
          das Korps Anfang Juni 1813 nach
          Plauen, wo er auf eine schriftliche
          Bestätigung des bis dato nur mündlichen
          Waffenstillstands wartete.
          Am Abend des 14. Juni überbrachte
          ein sächsischer Hauptmann die
          offizielle Bestätigung der Waffenruhe.
          Lützow entschied, am nächsten
          Tag aufzubrechen, um die Demarkationslinie
          nach Preußen zu erreichen.
          Sich in Sicherheit wiegend,
          schlug er den kürzesten Weg über
          Leipzig ein, welches von feindlichen
          Truppen besetzt und schwer befestigt
          war. Am Morgen des 17. Juni
          erreicht er das württembergisch besetzte
          Zeitz, versicherte sich des
          Abkommens und kam am Abend in
          Kitzen an, wenige Kilometer vor
          Leipzig. Das Freikorps zählte zu dieser
          Zeit ca. 900 Kavalleristen, 30
          Offiziere und 300 Mann Infanterie.
  
          Napoleon hingegen waren die
          Lützower schon lange ein Dorn im
          Auge. Zwei württembergische Brigaden
          wurden auf den Weg gebracht,
          die beide am 9. Juni 1813
          in Leipzig eintrafen und das französische
          Heer hier auf 4300 Infanteristen
          und 1300 Reiter erweiterte.
          Der oberste Befehlshaber in Leipzig,
          General Arrighi, Herzog von
          Padua, war mit der Aufgabe versehen,
          sich der „Partisanen“ anzunehmen.
          Ein Verband zog am 15. Juni
          nach Zeitz. Hier erfuhr man vom
          Durchzug des Freikorps Lützow in
          Richtung Leipzig. Nun, von der
          Angst getrieben, die Preußen könnten
          Leipzig attackieren, schickte der
          Herzog die zwei Brigaden unter
          Führung des französischen Generals
          Fournier, um sie abzufangen.
  
          Obwohl der Waffenstillstand zugesagt
          war, marschierten die württembergischen
          Truppen nun nach Kitzen
          mit dem Befehl Fourniers: „Attaquez
          les Prussiens! Sie sind mir mit
          Ihrem Kopf verantwortlich, dass
          kein Preuße durchkommt; ..!“ Von
          Kechler, der Chef des württembergischen
          Verbandes war bestürzt
          vom Wortbruch des Franzosen und
          schickte einen Jäger, um Major von
          Lützow über das gelöste Ehrenwort
          zu benachrichtigen.
  
          Nun kam es zu einer Unterredung
          zwischen Fournier und Lützow:
          Während Fournier einen Marsch
          auf Leipzig untersagte, bestand
          Lützow darauf, innerhalb der Waffenruhe
          die Richtung selbst zu wählen:
          „Ich weiß mir schon zu helfen,
          wenn man sich mir in den Weg
          stellt.“ Körner hielt diese Entscheidung
          für falsch, denn schon preschte
          die württembergische Kavallerie
          vor, um der Spitze des Freikorps den
          Weg zu versperren. Erste Schüsse
          vielen, die nicht eindeutig einer Partei
          zuzuordnen waren. Es folgte
          eine harte und blutige Auseinandersetzung,
          wobei die Preußen das
          Nachsehen hatten und sich in alle
          Richtungen zerstreuten. Körner
          konnte schwer verletzt fliehen.
          Lützow geriet in Gefangenschaft,
          konnte aber noch in der Nacht entkommen.
          In der Hatz auf das versprengte
          Freikorps wurden 105
          Lützower Jäger getötet, 90 gefangen
          genommen und 300 flohen.
          Die Reste des Freikorps konnten
          über die Elbe flüchten. Lützowhaus,
          das Lützow-Denkmal und der Körnerstein
          erinnern noch heute an die
          Ereignisse. Marcel Kühling | 
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