Geschichten zur Geschichte

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Prinz Louis Ferdinand 10.10.1806

Nur selten wurden Könige und Fürsten vom Volk wirklich hoch verehrt, meist besaßen diese nur die Mittel, sich gute Werbeleute leisten zu können, Schreiberlinge, die wahre Lobeshymnen auf ihre Majestäten sangen. Spontan fallen mir drei aus der preußischen Geschichte ein, die wirklich geliebt wurden, Friedrich der Große, Luise von Mecklenburg-Strelitz, später Frau von Friedrich Wilhelm III., und eben jener Prinz Louis Ferdinand von Preußen. Geboren wurde er am 18. November 1772 als Sohn des Prin-zen Ferdinand von Preussen, des jüngsten Bruders Friedrichs des Großen. Schon in früher Jugend passte er gar nicht in die militärisch fixierte Lebensart seines Vaters. Er steckte armen Soldatenfrauen Almosen zu und versorgte des Nachts die Wachposten mit warmem Essen. Doch schon bald wurde auch er in die Uniform gesteckt, nahm an unzähligen Kriegen teil, aber bewahrte sich immer seine feine Lebensart. Musik und Lyrik faszinierten ihn. 1803 komponierte er sein erstes Quintett. Frauen um-

 
schwärmten ihn; und er hatte so manche Affäre. Besonders in Magdeburg, als er dort 1795 nach Arrest sein eigenes Regiment erhielt. Erst lernte er Henriette Fromme kennen, die ihm zwei Kinder gebar, dann die Bürgerstochter, Pauline Wiesel.Über diese Liebe aber brach Napoleon 1806 in Preußen ein. Prinz Louis Ferdinand ging mit seinem Regiment nach Saalfeld. Am 10. Oktober 1806 ging er trotz doppelter Überlegenheit des Feinds zum Angriff über. Er kam unter die Franzosen und wollte sich nicht ergeben. So stachen ihn die feindlichen Reiter nieder. Sein Korps wurde vollends vernichtet. Pauline Wiesel schrieb in einem Brief: „

Was ist der Mensch? Wie wenig, wie unbedeutend in der Welt, und wie vieler Empfindung fähig... Warum stirbt man nicht mit der Liebe – Louis ist wirklich mit der größten Liebe im Herzen gestorben... Glücklich aber wäre er nie geworden, nie.

1823 errichtete man ihm in Saalfeld ein Denkmal.

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