<- Menu

 

 

 

 

 



Festung Regenstein von Preußen zurückerobert und zerstört vor 250 Jahren - 12.02.1758

Festung Regenstein um 1850 (Stich, Museum Blankenburg)

Legendärer Schuss der preußischen Artillerie vom Papenberg auf die Festung Regenstein (Fotomontage Autor)

Nach dem die vom Großen Kurfürsten zum Schutz von Magdeburg und Halberstadt erbaute Bergfestung Regenstein bereits im zweiten Jahr des 3. Schlesischen Krieges am 14. September 1757 durch die Franzosen nahezu kampflos erobert werden konnte, hatte die neue Besatzung, bestehend aus dem Freicorps des Obristen Fischer das gesamte Halberstädter Gebiet beständig bedrückt und mit Zwangsfouragen belegt. So rückte noch am 11. Januar 1758 der französische Generallieutenant Voyer d´Argenson mit 10 000 Mann in Halberstadt ein und verlangte die rückständige Kontribution von 200 000 Reichstalern, 3 000 Pfund Butter und 500 Pfund Talglichter für den Regenstein. Mit 121 000 Reichstalern an Gold und Silberzeug zog er am 16. Januar endlich weiter. Zusätzlich hatte Halberstadt versprechen müssen die französische Besatzung auf dem Regenstein täglich zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt ernannte Friedrich der Große seinen Bruder, den Prinzen Heinrich zum kommandierenden General in Sachsen. Dieser kam am 8. Februar in Halberstadt an und begann Vorbereitungen zur Rückeroberung des Regensteins einzuleiten. Wie eine zeitgenössische Quelle berichtet rückte er über Derenburg mit einem Bataillon des aus Magdeburg herangezogenen Füsilierregimentes v. Salmuth und weiteren Kontingenten, darunter einer Artillerieabteilung, am 12. Februar vor die Festung.

Preußischer Musketier am
12. Februar 1758 vor dem
Regenstein (nachgestellt)

Er ließ die Besatzung auffordern sich zu ergeben. Die Übergabe wurde jedoch abgelehnt, denn die Festung war in guten Stand gesetzt und ausreichend Lebensmittel vorhanden. Daraufhin soll der gegenüberliegende Papenberg von preußischer Artillerie eingenommen und eine Belagerungsschanze, die heute noch vorhanden ist, errichtet worden sein. Gleich nach dem ersten Schuss dieser Belagerungsbatterie hatte der französische Kommandant Lieutenant-Colonel Baron von Stein die Kapitulation angetragen, denn dieser gut gezielte Schuss traf das Brunnenhaus der Festung, so dass die Wasserversorgung nicht mehr möglich war.
Der französische Kommandant wurde mit 77 Mann Kriegsgefangenen in die preußische Festung Magdeburg gebracht. Die Beute, bestehend aus 9 Kanonen, 6 Feldschlangen (große Kanonen), 3767 Kanonenkugeln und 4 Wagen mit Musketen ist ebenfalls nach Magdeburg geschafft worden. Das vorgefundene Vieh wurde verkauft und die aufgefundenen 85 Zentner Pulver zur Sprengung der Festungswerke verwendet, alle Gebäude wurden abgebrochen, das gewonnene Material durch die Kammer in Halberstadt verkauft.

Am 28. Februar wurde der Rest des französischen Jägerregimentes Fischer bei Schladen von preußischen Dragonern aufgerieben. Am 26. Februar meldete Prinz Heinrich seinem Bruder, dass die Festung Regenstein vollständig „demoliert“ sei und keine Gefahr mehr darstellt. Heinz A. Behrens - Autor vieler Publikationen über die Burg und Festung Regenstein.
Preußenwochenende
am Park- und Schlosshotel Meisdorf

am 14. und 15. Juni 2008
mit historischem Feldlager und
zeitgenössischen Manövern

<- Menu