Die Völkerschlacht bei Leipzig |
1807 diktiert Napoleon dem preußischen König Die Niedelage |
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Nur selten gab es in der Geschichte unserer Nation einen
so gewaltigen Enthusiasmus, wie es der Befreiungswille
im Jahre 1813 hervorrief. Nur selten findet man in
den Geschichtsbüchern einen vergleichbaren Tag wie den
des Sieges bei Leipzig. Die Völkerschlacht war nicht nur
deshalb so bedeutend, weil hier ein Besatzer vertriebenwurde, sondern weil die Deutschen die Vision von einem
geeinten, freien Deutschland hatten, erzwungen durch einen
Krieg, der gerechter nicht sein konnte. Wenn man
sich also heute dem Völkerschlachtdenkmal nähert, Gedenksteine
wie in Taucha findet, so überkommt wohl jeden
Menschen Achtung vor diesem Kampf der Nationen.
Zudem man bedenken muss, dass die Männer Mitteldeutschlands,
die entweder freiwillig auf der Seite der
Befreier oder meist unter Zwang in den Regimentern
Napoleons kämpften, kaum eine Chance hatten, lebend
oder ohne Verwundung davon zu kommen. Was aber
geschah nun im Oktober 1813, also vor 194 Jahren. Greifen
wir dazu in den großen Fundus der Geschichte. |
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Die Völkerschlacht bei Leipzig war eine der ge- waltigsten Schlachten in den Annalen dieser Welt. Der Sturm |
Jährlich im Oktober wird am Völkerschlachtdenkmal an diesen Kampf der Nationen erinnert (Foto: LTS/Schmidt) In der Annahme, hier nur schwache französiche Kräfte
vorzufinden, befahl der verbündete General Wittgenstein
seiner Kavallerie sofort den Angriff. Aus diesem
Irrtum entwickelte sich nun eine Reiterschlacht, die sich
später als gewaltigste in der Menschheitsgeschichte überhaupt
herausstellte. Murat aber hielt seine Stellung. Napoleon
gelang es dadurch seine Hauptkräfte heranzuführen.
Am 15. Oktober 1813 hatte das Gros seiner Armeen
südlich von Leipzig eine Verteidigungsstellung bezogen.
190.000 Mann standen nun zwischen Connewitz
und Liebertwolkwitz. Auch wenn auf den meisten
Gemälden die farbenprächtigsten Uniformen zu sehen
sind, schon jetzt war davon nichts mehr zu sehen. Seit
Tagen hatte es geregnet, seit Tagen ging es durch Matsch
und Dreck. |
Napoleon Bonaparte Die Völkerschlacht |
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Bereits am 18. Oktober 1813 ist der Sieg über die napoleonische Armee errungen. General Schwarzenberg, Oberbefehlshaber der Verbündeten, überbringt den Königen von Preußen, Österreich und Russland die Nachricht. Die Siegesmeldung |
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Siegesglocken für den französischen Kaiser läuten, geht dieser
mit seinen Truppen zum Gegenangriff über. Nach den Verlusten des 16. Oktober 1813 muss Napoleon klar gewesen sein, dass er diese Schlacht kaum noch gewinnen kann. Dennoch war ihm genauso bewusst, dass ein sofortiger Rückzug erst recht zu einer verheerenden Niederlage führen musste. Das hatte er bereits in Russland erfahren. Während für die Verbündeten unter dem Oberbefehl von General Schwarzenberg neue Kräfte herangeführt werden, die das gesamte Heer auf 295.000 Mann anwachsen lassen, verfügt Napoleon zu diesem Zeitpunkt nur noch über 160.000 Soldaten. Auch am 17. und 18. Oktober regnet es. Man kann heute nur schwer nachempfinden, was die Männer auf beiden Seiten dieser gewaltigen Heere zu erdulden hatten, aber Regen, Dreck, Angst, Müdigkeit, Hunger, Blut und Tod müssen nicht nur auf den Gesichtern dieser Menschen gewaltige Spuren hinterlassen haben. Dennoch liefen und schlugen sie, waren voller Begierde, den Feind niederzuringen. Am 18. Oktober unterbreitet Napoleon ein Waffenstillstandsangebot, welches abgelehnt wird. Hunderte Kanonen |
donnern, schon beginnt ein Angriff, den die Welt zuvor
kaum gesehen hat. Probstheida wird wild umkämpft, tausende
sterben. Eine neue Waffe kommt zum Einsatz, eine
englische Raketenbatterie. Die Franzosen geraten in Panik
und flüchten. Auch um Schönfeld wird mit großen
Verlusten gekämpft. Schon gehen die ersten deutschen Verbände, die in den Reihen Napoleons kämpften auf die Seite der Verbündeten über. Die Reste der geschlagenen Armee Napoleons flüchten in Richtung Weißenfels. Die Kämpfe dauern weit in die Nacht. Am 19. Oktober gegen Mittag sind Leipzigs Vorstädte eingenommen, gegen 13 Uhr ziehen die Sieger in Leipzig ein. Axel Kühling |