Tourismusverband
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Sachsen-Anhalt als Kernland deutscher
Geschichte hat auch in der Industriegeschichte ein gewichtiges Wort
mitzureden. Um den Fokus der Aufmerksamkeit von den Ursprüngen bis
zur Innova-tionsregion Mitteldeutschland zu lenken, findet am 17. April
zum 4. Mal der Tag der Industriekultur statt. In diesem Jahr
ist Salz das Schwerpunktthema. Salzbergbau und Verarbeitung
prägen die industrielle Tradition in unserem Bundesland entscheidend
mit. In besonderer Weise trifft dies auf Halle zu. Im Salinemuseum können Sie an diesem Tag nicht nur das regelmäßig praktizierte Schausieden bestaunen, sondern den gesamten Ablauf der Salzproduk-tion. Das Salinemuseum ist der einzige Hersteller von Pfannensalz, welches gröber strukturiert ist als das herkömmliche Kochsalz und als Ökosalz ohne Zusatzstoffe zertifiziert ist. Salz gehört ebenso selbstverständlich zu unserer Esskultur wie es auch im medizinischen Bereich Anwendung findet, etwa bei Atemwegserkrankungen oder Hautproblemen. Dazu erfahren Sie im Kunsthof Bad Salzelmen bei zwei Spezialführungen am Gradierwerk und am Soleturm Genaueres. Neben Ausführungen zur heilenden Wirkung erhalten Sie Einblicke in die Entwicklung der Förder-technik der Sole und den Bau und die Funktionsweise des Gradierwerkes. Eindrucksvoll ist ein Abstecher zum Kalimandscharo, wo Sie eine etwas andere Bergtour erwartet. Gut zu Fuss sollten Sie für die von Kumpeln des Berg-mannsvereins Zielitz geführte Tour sein. Circa 4 km mit Steigungen von bis zu 12% gilt es beim Erklimmen des Abraumes aus dem Salzbergwerk zu bewältigen und dabei Interessantes über die Gewinnung des weißen Goldes zu erfahren. Mit etwas Wetter-Glück werden Ihre körperlichen Anstrengungen auch noch mit einem fantastischen Ausblick bis zum Brocken belohnt. Ebenfalls zur Industrie- und Bergbaugeschichte gehört der Kupferschieferbergbau in der Gegend Mansfeld-Eisfeld- Sangerhausen als einer der ältesten bergbaulichen Aktivitäten überhaupt. Als besondere Aktion bietet das Schaubergwerk & Bergbaumuseum Röhrig-schacht Wettelrode am 17. April, 10 Uhr eine geführte Wanderung mit dem Leiter des Bergbaumuseums durch den Altbergbau. Zeitzeugen der über 800 jährigen Bergbaugeschichte erwarten Sie und ein deftiger Imbiss ist im Preis für die Führung inbegriffen. Frisch gestärkt können Sie sich im Anschluss noch im Museum oder unter Tage umschauen. Der Luftfahrt- und Technik Museumspark Merseburg erwartet Sie ebenfalls mit Sonderführungen. Die Entwicklung der Schreib- und Computertechnik wird Ihnen vielleicht ein verklärtes Schmunzeln entlocken, genauso wie der Ausstellungsbereich für Fahrrad, Moped und Motorrad bevor das große Staunen einsetzt, in der Halle mit über 50 Luftfahrzeugen. Eine Menge an technischen Raritäten regen zum Fachsimpeln an; sogar Großflugzeuge können erobert werden. Für Fahrzeugfans lohnt ein Besuch im Fahrzeugmuseum Glöthe, welches sich als Erlebniswelt Technik profiliert. Zum JAWA - Aktionstag am 17. April sind über 120 Teilnehmer aus Clubs zu Gast, die sich der Tradition der zwischen 1955 und 1965 die Straßen der DDR dominierenden Maschinen verschrieben haben. Einem anderen Industriebereich widmet sich das Filmmuseum Bitterfeld-Wolfen. Bei freiem Eintritt wird Ihnen Museumsleiter Uwe Holz um 15 Uhr in dem Vortrag Die Steinzeug-Industrie die Geschichte der keramischen Industrie in diesem Segment anschaulich vermitteln. Der Hartbrand erfolgt bei dieser Technik bei 1200 bis 1300 Grad Celsius, wodurch die Oberfläche verglast und damit wasserundurchlässig und säureresistent wird. Derart hergestellte Keramik findet sowohl bei Omas Gurkeneinlegetöpfen als auch in der Baukeramik Anwendung. Im Technischen Denkmal Ziegelei Hundisburg kennt man sich mit derartigen Verfahren ebenfalls bestens aus und bietet Ihnen ab 10 Uhr Führungen durch die Ziegelei und als besonderes Extra Fahrten mit der Lorebahn an. Zu den ältesten Handwerkstechniken, die in der Industrie ihre Fortsetzung gefunden haben, gehört das Schmieden. Im Technikmuseum Magdeburg wird der Magdeburger Metall-Bildhauer Josef Bzdok Ihnen mit Schmiedearbeiten am offenen Feuer unter Beweis stellen, dass er die Ursprungstechnik hervorragend beherrscht. Dass er nicht nur mit Hammer und Amboss ist bester Manier umgehen kann, beweist sein autobiografisches Buch Leben und Wirken, welches er Ihnen zu diesem Anlass präsentieren wird. Bereits am 15. April wird im Technikmuseum seine Ausstellung Impressionen in Metall unter Schirmherrschaft von Dr. Karl-Heinz Dähre eröffnet, in der handwerkliches Können und Kunstverständnis zu einer Einheit verschmelzen. Wir hoffen, dass wir Ihnen einige Anregungen für einen erlebnisreichen 17. April geben konnten und wünschen bereichernde Erkenntnisse am Tag der Industriekultur, dessen gesamtes Angebot Sie unter www.industrietourismus.de einsehen können. Ihr Landestourismusverband |