Bedeutende & berühmte Bauwerke

In dieser Serie werden wir in den folgenden Ausgaben mit den jeweiligen Hausdamen und -herren bedeutende und berühmte Bauwerke aus Sachsen-Anhalt vorstellen - gesehen als Aufforderung an unsere lieben Leser, die baulichen Schätze Sachsen-Anhalts zu besuchen.




Teil 2 - Schloss Mansfeld
Vergangenheit, die Zukunft hat

Schloss Mansfeld

Dieses Motto hat der 1997 gegründet Förderverein Schloss Mansfeld e. V. für das alte Schloss ausgewählt. Und in den knapp 20 Jahren seitdem das geschah bewahrheitet sich das mehr und mehr. Aber wie kommt eigentlich ein Verein zu so einem Schloss?

Schwere Anfangszeit
Nach dem 2. Weltkrieg flohen die ehemaligen Besitzer vor der Roten Armee und den neuen sozialistischen Machthabern in den Westen. Die SBZ (Sowjetische Besatzungszone) enteignete die Adligen und die Kirche bekam das Schloss vom Landtag Sachsen-Anhalts 1947 zur kostenlosen Nutzung. So entstand das kirchliche Tagungsheim Schloss Mansfeld. Allerdings bestand diese Regelung nur bis 1953, in diesem Jahr schloss die Volkspolizei und der Staatssicherheitsdienst das kirchliche Tagungshaus und die Kirche musste das Objekt räumen. Doch im gleichen Jahr bekam sie es zurück, aber das kostenlose Nutzungsrecht war erloschen. So arbeitete die Kirche bis über die Wende hinaus in einem rechtsfreien Raum. Doch viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erlebten frohe und schöne Stunden im Schloss Mansfeld.

Neue Hoffnung
Der Förderverein konnte das Schloss dann 1999 übernehmen und wurde der Eigentümer – die Treuhand-Gesellschaft wollte das Schloss unbedingt an den Mann bringen. Und so begann der Vorstand unter Leitung von Rainer Saurbier und Siegfried Ballschuh das Schloss nach und nach zu sanieren. Zuerst wurden die Gästezimmer saniert und mit Sanitäreinheiten ausgestattet. In dem Zusammenhang musste auch die Statik und die Dächer neu gemacht werden. Dann erfolgte die Sanierung von Küche und Speiseraum. Seit 2009 wurde fast nur noch im Bereich der Ruinen und der Kirche gearbeitet.

Die Schönheit entdecken
Dabei entstand ein kleines Café direkt am Eingang zum Hof – heute nennen wir es Café „Wächterstube“ weil sich in diesem Bereich der einzige Durchgang zwischen dem Schlosshof und der Festung befand. An den beiden Torbogen in der Wand kann man das heute noch erkennen. Bei schönem Wetter lädt auch die schattige Terrasse zum Verweilen ein. Von da aus hat man einen schönen Blick über den gesamten Schlosshof. Noch schönere Ausblicke eröffnen sich dem Besucher, der ein bisschen weiter geht. Von der Schlossmauer oder auch Talbastion hat man einen schönen Blick über die Stadt Mansfeld und die Hügel des Vorharz. Hier sieht man das neue Museum „Luthers Elternhaus“, die Stadtkirche St. Georg und hoch über allem thront die Rabenskuppe, der ehemalige Galgenberg von Mansfeld.

Wer die Kastanienallee entlang geht, kommt zu zwei weiteren interessanten Orten: Der Ruine einer Geschützbastion der früheren Festung, dort findet man auch noch zwei Gewölbe, wo die Söldner früher kampiert haben. Gleich nebenan liegt der Friedhof der Familie von der Recke. Auf der anderen Seite des Schlosses befindet sich die Schlosskirche aus dem 15. und 16. Jahrhundert mit einer sehr schönen Ausstattung. Weiter in dieser Schloss Mansfeld Vergangenheit, die Zukunft hat Richtung kommt man zu den Ruinen der anderen beiden Renaissance- Schlösser. In dem Wald um das Schloss herum kann man noch die Reste der ehemaligen Festung ent- dekken und dabei wunderschöne Spaziergänge erleben. Unten in der Stadt lädt auch das Museum zu einem Besuch ein und die Stadtkirche St. Georg biete eine reiche Ausstattung.

Schloss Mansfeld mit Park
Zur Geschichte
Das Schloss war Stammsitz der Mansfelder Grafen, die im 15. und 16. Jh. zu den bedeutendsten Grafen Deutschlands gehörten. Ihr Reichtum gründete sich auf dem Kupferschiefer des Mansfelder Landes. Die Anfänge des Schlosses reichen bis in das 10. Jh. zurück. Das älteste Gebäude ist die Schlosskirche, die im 15. Jh. erbaut wurde. Ihre reiche Ausstattung stammt aus der 1. Hälfte des 16. Jh. Das heutige Schloss wurde im 19. Jh. durch die Familie von der Recke auf der Ruine des einstigen Schlosses Vorderort erbaut.

Kontakt:
Schloss Mansfeld, Schloss 1,
06343 Mansfeld Lutherstadt,
Telef.-Nr. 034782/20201
www.schloss-mansfeld.de

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